Der Senat krempelt die Hamburger Berufsschulen radikal um. Von den bisher 44 Berufsbildenden Schulen Hamburgs soll es zukünftig nur noch 32 geben. So sieht es der heute vom Schulsenator vorgestellte Entwurf des Schulentwicklungsplans Berufliche Schulen vor. Durch die Neuausrichtung der Berufsschulen werden Bildungsgänge verlagert und Schulen zusammengelegt, außerdem werden bei der Berechnung der Flächenbedarfe 10 % eingespart. Schon im Vorwege gab es Kritik und Proteste aus einzelnen Schulen, die mit diesen Plänen nicht einverstanden sind.
Bildungspolitik
Das Wort „Entsetzen“ beschreibt ziemlich präzise das Gefühl, welches bei ReferendarInnen und angehenden ReferendarInnen derzeitig herrscht. Der Senat hat im Zuge der Neugestaltung der zweiten Ausbildungsphase (Referendariat) für angehende LehrerInnen die Anfangsmonate ans Schulhalbjahr angepasst. Damit einhergehend wurde eine Erhöhung des sogenannten bedarfsdeckenden Unterrichts durchgesetzt, die Regelung gilt seit dem 1. Februar 2013.
In unserer Pressemitteilung vom 4. Juni wiesen wir darauf hin, dass die Tarifänderungen dazu führen, dass an Grundschulen bei der Umwandlung von Lehrerstellen nur ein geringeres Volumen an Erziehern verfügbar wäre mit der Folge, dass ca. ein Viertel der Erzieherstunden für Doppelbesetzungen in Inklusionsklassen zur Förderung mit sonderpädagogischem Förderbedarf zum kommenden Schuljahr wegfallen würde.
Nun hat die Behörde angekündigt, hier nachsteuern zu wollen und angekündigt, dass es an den Grundschulen beim gewohnten Umrechnungsfaktor für ErzieherInnen bleiben wird.
Grundschulen und Grundschulleitungen erleben derzeit eine böse Überraschung kurz vor Schuljahresende. Circa ein Viertel der Erzieherstunden für Doppelbesetzungen in Inklusionsklassen zur Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden zum kommenden Schuljahr wegfallen. Die Grundschulen und deren Schulleitungen wurden darüber nicht informiert. Der Gesamtpersonalrat Schulen wurde hingehalten mit der Bemerkung: „Derzeit seien keine Änderungen geplant.“ Auch Elternschaft und Öffentlichkeit werden in Unkenntnis gehalten.
Die Behörde für Schule und Berufsausbildung (BSB) hat aktuell den Entwurf einer Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft unter dem Titel „Optimierung des Konzepts für das Schulschwimmen“ vorgelegt, der das bisherige Konzept ablösen soll, das sich als nicht erfolgreich erwiesen hat. Am nun vorliegenden Konzept kritisiert die GEW, dass es weder ein neues Konzept, noch eine Optimierung darstellt. Verstärkter Personal- und Kostenaufwand bei gleichzeitig deutlich abgesenkten Zielen stehen in keinem Verhältnis zueinander, die geplanten Gutscheinsysteme sind inakzeptabel.
Die gestern angemeldete Volksinitiative „G9-jetzt-HH“ fordert eine Rückkehr zu G9 an den Gymnasien. Obwohl die GEW eine Gegnerin des ‚Turbo-Abis‘ ist, unterstützt sie diese Initiative nicht.
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Ich bin Berufsschullehrerin bei den Raumausstattern in der Gewerbeschule 6 für Farbe, Holz und Gestaltung sowie stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Hamburg. Ich möchte zu dem Thema „Individualisierter Unterricht“ von meinen Erfahrungen in einer Werkstatt offener Unterricht in Hamburg Anfang der 1990-er Jahre berichten, etwas zur Lernfeldarbeit an Berufsschulen und zu einigen Aussagen in der wissenschaftlichen Debatte Stellung nehmen. In den Berufsschulen standen wir damals vor allem vor drei Problemen.
Der Senator freut sich: „Die Anmeldezahlen für Hamburgs Stadtteilschulen und Gymnasien für das kommende Schuljahr sind stabil.“ (Presseerklärung der Schulbehörde vom 13. Februar). Doch so stabil, wie uns der Senator Glauben machen will, sind die Anmeldezahlen nicht. Schon gar nicht stabil sind die Verhältnisse an vielen Schulen. Und das, was stabil ist, gibt eher Grund zur Besorgnis.
Stabil ist der stetig wachsende Anteil von Schülerinnenund Schülern mit besonderem Förderbedarf (§ 12), die miteinem Sparmodell von Inklusion abgespeist werden.
Die Anmelderunde 2013 für die 5.Klassen der Gymnasien und Stadtteilschulen bestätigt den stabilen Trend zum Gymnasium. 57 % der Eltern von Kindern ohne sonderpädagogischen Förderbedarf haben das Gymnasium gewählt, 43 % die Stadtteilschulen (Vorjahr: 56 % Gymnasien, 44 % Stadtteilschulen). „Von zwei gleichberechtigten Säulen, wie Schulsenator Rabe behauptet, kann also keine Rede sein“, so Sigrid Strauß, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW Hamburg).
„Widerstand gegen Turbo-Abi wächst“, so titelt das Hamburger Abendblatt am 14.1.2013. Vor zehn Jahren bei Einführung der Schulzeitverkürzung in Hamburg stand die GEW neben einigen Eltern - ziemlich allein mit ihrer Kritik.
„Schulen zu Palästen“ machen, so lautete der Wahlkampfspruch des Ersten Bürgermeisters. Davon ist Hamburgs Schulsituation weit entfernt. Der nach Verzweiflung klingende Brief der SchulleiterInnen aller Schulen aus Wilhelmsburg und Veddel an Schulsenator Rabe spricht Bände. Wenn 50 - 75% der GrundschülerInnen in Klasse 3 auf dem Niveau der 1.