GEW zur Anmelderunde 2013

20. Februar 2013Von: PresseredaktionThema: Bildungspolitik
Stabiler Trend zum Gymnasium

Die Anmelderunde 2013 für die 5.Klassen der Gymnasien und Stadtteilschulen bestätigt den stabilen Trend zum Gymnasium. 57 % der Eltern von Kindern ohne sonderpädagogischen Förderbedarf haben das Gymnasium gewählt, 43 % die Stadtteilschulen (Vorjahr: 56 % Gymnasien, 44 % Stadtteilschulen). „Von zwei gleichberechtigten Säulen, wie Schulsenator Rabe behauptet, kann also keine Rede sein“, so Sigrid Strauß, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW Hamburg).

Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf können jetzt auch an Gymnasien und Stadtteilschulen angemeldet werden. Lediglich 12 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf wurden an Gymnasien, aber 683 an Stadtteilschulen angemeldet. Nur durch die Auffüllung der Stadtteilschulen durch Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf kann der Schulsenator behaupten, die Anmelderzahlen für Stadtteilschulen seien stabil.

Fast jede 5. Stadtteilschule hat die Mindestzügigkeit der diesjährigen Anmelderunde nicht erreicht. Diese Stadtteilsschulen liegen häufig in sozialen Brennpunkten. Ebenso ungleich ist die Verteilung der Inklusionskinder: an vielen dieser Schulen liegt ihr Anteil zwischen 20 und 30%, also weit über ihrer vorgesehenen finanziellen und personellen Ausstattung.

In weiten Teilen der Öffentlichkeit wird die Umsetzung der Inklusion zu Recht als Sparversion wahrgenommen, da den Schulen Mittel unabhängig von der tatsächlichen Zahl der förderbedürftiger Schülerinnen und Schüler zugewiesen werden und nicht ausreichen. Dies schlägt sich dementsprechend im Anmeldeverhalten nieder.

„Die Stadtteilschulen dürfen nicht mit der großen Aufgabe der Inklusion allein gelassen werden. Die GEW fordert deshalb, die Inklusion nach dem bewährten Hamburger Konzept der I- und IR-Klassen fortzuführen. Darüber hinaus sind Doppelbesetzungen, also zwei Lehrkräfte im Unterricht, nötig, so Strauß.