550 Stellen mehr für Inklusion!

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Während der letzten Monate des Jahres 2014 hat die GEW unter den schulischen PädagogInnen 5000 Unterschriften zum Thema „Inklusion braucht mehr“ gesammelt, die am 12.1.15  der Behörde übergeben wurden. Behördensprecher Peter Albrecht nahm die Unterschriften entgegen.

Die GEW hatte ihre Unterschriftenkampagne unter das Motto "Inklusion braucht mehr" gestellt und folrgende Forderungen an den Senat und die Bildungsbehörde erhoben:

550 Stellen mehr
- für multiprofessionelle Teams
- für Individualisierung, Differenzierung und Therapie
- für Prävention und frühe Förderung
- für Beratung und Elternarbeit

„Unmissverständlich unterstützt die GEW bereits seit vielen Jahren in ihrer Programmatik und ihrer alltäglichen Praxis die Inklusion. Die größte Reform an Hamburgs Schulen seit Jahrzehnten soll jedoch ohne zusätzliche personelle und sächliche Mittel ins Werk gesetzt werden. Viele KollegInnen an den Grund- und Stadtteilschulen fühlen sich allein gelassen mit der Verantwortung für gelingende Inklusion, SonderpädagogInnen sollen für so viele Kinder zuständig sein, dass Förderung nicht gelingen kann. Denn eins ist klar: Ohne erhebliche zusätzliche öffentliche Mittel für die Inklusion wird das Ziel „das Recht jedes Kindes und Jugendlichen auf bestmögliche Förderung gemeinsam mit allen anderen nicht zu erreichen sein“, kommentiert Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg.

Seit mehr als 20 Jahren hat Hamburg mit den Integrationsklassen und Integrativen Regelklassen (I- und IR-Klassen) ein bundesweit anerkanntes und erfolgreiches Modell für die Förderung behinderter SchülerInnen. Dieses Modell hat es ermöglicht, dass behinderte und nichtbehinderte Kinder und Jugendliche erfolgreich gemeinsam lernen können. Der Senat beendete dieses Modell jetzt aus Spargründen. Um Inklusion zu gewährleisten, die diesen Namen verdient, muss die finanzielle Ausstattung der Schulen verbessert und zusätzliche SonderpädagogInnen und ErzieherInnen eingestellt werden.

„Nach Berechnungen der GEW fehlen an den Stadtteilschulen 350 und an den Grundschulen 200 Stellen für eine gelingende Inklusion nach dem erfolgreichen Hamburger Konzept der I- und IR-Klassen. Insgesamt entstünden zusätzliche Kosten von ca. 30 Millionen Euro. Diese sind notwendig, um von der viel zu geringen systemischen Zuweisung endlich auf eine Zuweisung umzustellen, die sich an der tatsächlichen Zahl inklusiv zu beschulender Kinder orientiert. Inklusion geht nicht im Sparmodus, das muss die Politik endlich einsehen und die Schuldenbremse nicht als Inklusionsbremse missverstehen“, so Anja Bensinger-Stolze abschließend.