Trotz erheblichem Aufwand der öffentlichen Verwaltungen, der Agentur für Arbeit, von Arbeitgeberorganisationen und Kammern zur Verbesserung des Übergangssystems von der Schule in das Berufsleben zeigen die jüngsten Daten der Schulbehörde, dass die Chancen für Hamburgs Jugend auf qualifizierte Ausbildung sehr gering sind.
Dazu erklärt Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg: „Wenn in Hamburg von 10.350 Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klassen, die aus Stadtteilschulen, Förderschulen und Privatschulen abgehen, nur 918 – das sind gerade mal 8,9 % der AbgängerInnen - eine Ausbildungsplatz im dualen System erhalten, dann ist das eine erschreckende und beschämende Bilanz. Die Garantie des 1. Bürgermeisters, dafür zu sorgen, dass alle Jugendlichen einen Ausbildungsplatz erhalten oder studieren, ist in weiter Ferne. Das ist dramatisch für die vielen jungen Menschen in Hamburg, die ohne eine gute Perspektive die Schulen verlassen und deren Start ins Berufsleben auf große Hindernisse stößt.“
Die Daten zeigten, dass die Erfassung aller Jugendlichen durch die Jugendberufsagentur, die Verbesserung der Berufsorientierung und die Reform der Ausbildungsvorbereitung nur erste Schritte sein können, die Perspektive aller Jugendlichen in Hamburg zu verbessern. Ein Ausbildungsplatzangebot für alle Jugendlichen muss endlich folgen. Wenn nur knapp 9% eines Schulabgängerjahrgangs aus Hamburg einen Ausbildungsplatz im dualen System findet, ist dieses System in Frage gestellt. Es reicht nicht, die Ausbildung der Jugend den Marktverhältnissen zu überlassen. Wenn die Arbeitgeber dieser Ausbildungsverpflichtung nicht in ausreichendem Maße nachkommen, muss der Senat die Verantwortung übernehmen und den Ausbau der im Hamburger Ausbildungsmodell öffentlich geförderten Ausbildungsplätze bedarfsgerecht in zukunftssicheren und nachgefragten Ausbildungsberufen energisch vorantreiben.