Die GEW stellte in den letzten vier Jahren die Mehrheit der Mitglieder in der Lehrerkammer Hamburg. Ihre 32 Mitglieder waren in den letzten 4 Jahren der Motor der Kammer. Die GEW-KollegInnen begleiteten die Entwicklung des Hamburger Bildungswesens kritisch und gingen – oft nötig – mit den SchulsenatorInnen in Konfrontation. Sie begrüßten akzeptable bildungspolitische Ziele, lehnten es aber strikt ab, dass die Reformen auf Kosten der Gesundheit des pädagogischen Personals an Hamburger Schulen gingen.
Bildungspolitik
Es ist 28 Jahre her, dass in Hamburg zuletzt ein Schulentwicklungsplan für die beruflichen Schulen vorgelegt wurde. Die Notwendigkeit, das berufliche Schulwesen einer Vielzahl von veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und umzustrukturieren, ist unbestritten. Heute stellt die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) ihren Referentenentwurf zum Schulentwicklungsplan Berufliche Schulen der breiten Öffentlichkeit vor.
Dazu Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg:
„Hier muss nicht aufgeräumt werden“, so Personalrätin Kirsten Spehr von der Grundschule Sethweg. Was wir hier aufgenommen haben macht deutlich, unter welchen Bedingungen Pädagogen in Schule arbeiten müssen. Uns steht nur ein Lehrerzimmer zur Verfügung.
Zum Thema Inklusion gibt es einen neuen sehenswerten Kurzfilm: "Kleiner König Inklusion" von Moritz Boll (initiiert vom GEW Ortsverein in Bordesholm / Schleswig Holstein). Mit leichter Hand stellt der Regisseur in seinem "Märchenfilm" die mangelhafte personelle Ausstattung in den Schulen dar.
Auch wenn sich einige Fakten auf Schleswig Holstein beziehen, so ist die grundsätzliche Situation in Hamburg doch vergleichbar.
Der Film "Lehrer am Limit" von den Panorama-Reporterinnen Anja Reschke und Birgit Wärnke hat bundesweit für viel Aufsehen und Diskussion gesorgt. "Lehrer am Limit" begleitet Anja Reschke, die vier Wochen lang an der Hamburger Stadtteilschule Stübenhofer Weg als "Hilfslehrererin" tätig war und stellt Fragen nach der Arbeitsbelastung von Lehrkräften und den Bildungsbedingungen von SchülerInnen in einem schwierigen Stadtteil.
Die öffentlichen Haushalte in Deutschland sind seit Jahren unterfinanziert und diese Unterfinanzierung hat steuerpolitische Ursachen – zu denken ist etwa an die massive Senkung der Unternehmensteuern und die Absenkung des Spitzensteuersatzes der Einkommensteuer. Um gute Bildung sicherzustellen, braucht es jedoch eine dauerhafte Erhöhung der Ausgaben für Bildung, die durch höhere Steuereinnahmen, die vermögende Haushalte und Unternehmen belasten, finanziert werden sollte. Die GEW schlägt vor, die Vermögensteuer wieder zu erheben und diese für Bildungsaufgaben zu verwenden.
am Dienstag, den 17. September von 18 - 20 Uhr im Curio-Haus, Raum A
mit Gunter Quaißer, Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik
Senator Ties Rabe interpretiert den Zwischenbericht der Untersuchung über die gestiegene Anzahl der SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf so, dass man im Prinzip nur die statistischen Erhebungsverfahren verändern muss, „klarere Maßstäbe“ für Diagnose und Förderpläne entwickeln sollte und dann käme man wieder auf die von ihm gewünschten niedrigeren Zahlen. Dabei schwingt immer mit, dass die Schulen und KollegInnen leichtfertig zu solchen Meldungen kommen.
Bürgermeister Olaf Scholz hat den besseren Übergang von Jugendlichen in die Berufsausbildung zur Chefsache erklärt. Jedoch wird eine wichtige Maßnahme, dieses Ziel zu erreichen, schon zwei Jahre nach ihrer Einführung wieder kaputtgespart.
Mit der Entscheidung, ca. 55 Lehrerstellen für die Berufs- und Studienorientierung, die in diesem Schuljahr von den berufsbildenden Schulen an die Stadtteilschulen abgegeben werden, den Stadtteilschulen auf ihre Bedarfe anzurechnen, wird ein erfolgversprechender Ansatz in sein Gegenteil verkehrt.
An Protestbewegungen in vielen Teilen Europas sind junge Menschen zahlreich beteiligt, sei es in Griechenland, in Spanien und Portugal, aber auch in der Türkei und in Schweden. Der Kampf richtet sich gegen Ausgrenzung, Entdemokratisierung und Perspektivlosigkeit angesichts von Jugendarbeitslosigkeit, die z.B. in Spanien und Griechenland weit über 50% liegt.
In Folge der Umsetzung des Inklusionskonzepts nimmt die Nachfrage nach Schulbegleitern, die Kinder mit erhöhtem Förderbedarf unterstützen, stark zu. Von diesem Anstieg zeigt sich die Schulbehörde nun jedoch so überrascht, dass sie die Flut von Anträgen nicht bearbeiten kann.
Seit Jahren ist die Förderung durch die außerunterrichtliche Lernhilfe ein bewährtes Konzept, das vielen SchülerInnen den Schulerfolg verschafft und sichert. Insbesondere die Einzeltherapie durch Fachtherapeuten – mindestens über ein Jahr und in manchen Fällen auch länger - ist erfolgversprechend. Doch nun verdoppeln sich die Fallzahlen und der Senat stellt die dafür nötige finanzielle Ressource nicht mehr zur Verfügung. Außerdem wird in das erfolgreiche Konzept eingegriffen, indem vorgeschrieben wird, die Schüler in Zweiergruppen zu therapieren.