Schule
Ein Schuljahr voller Ideen und Ansätze geht zu Ende - die weitere Arbeit darf aber nicht zulasten der Lehrkräfte und Beschäftigten weitergehen. Es bleibt für die Schulbehörde und den Schulsenator Rabe viel zu tun, denn: Nach dem Schuljahr ist vor dem Schuljahr!
Ein kurzer Ausblick aus GEWerkschaftlicher Perspektive:
Bildungsplanentwürfe
Wir, das „Bündnis für zukunftsfähige Schulen in Hamburg“, fordern andere, der Zeit und der Zukunft angemessene Bildungspläne für alle Hamburger Schüler:innen!
Die Gründe für neue Bildungspläne liegen auf der Hand: Die Diversität unserer Gesellschaft ist Realität, sie ist Reichtum und Schatz unserer Gesellschaft. Die Teilhabe aller ist für die zunehmend komplexen und sich immer schneller verändernden gesellschaftlichen Bedingungen der Schlüssel für unser auf Nachhaltigkeit ausgelegtes Zusammenleben.
Die Behörde für Schule und Berufsentwicklung (BSB) und sechs Religionsgemeinschaften (evangelisch-lutherische Kirche, katholische Kirche, jüdische Gemeinde, muslimische Gemeinschaft u. a.) haben einen Bildungsplan-Entwurf für das Fach Religion zur öffentlichen Diskussion vorgelegt. In Hamburg, wo weit über 50 % der Bevölkerung keiner Religionsgemeinschaft mehr angehören, gilt es zu überprüfen, inwieweit auch die nichtreligiösen Weltanschauungen in dem neuen Bildungsplan Religion berücksichtigt werden.
„Wie laut müssen die Alarmglocken noch läuten, damit der Bildung in diesem Land endlich alleroberste Priorität eingeräumt wird?“, fragt Anja Bensinger-Stolze, Bundes-Vorstandsmitglied Schule der GEW, mit Blick auf den Kurzbericht über den IQB-Bildungstrend 2021 (Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen). „Der sozioökonomische Status der Familie spielt eine immer größere Rolle beim Kompetenzerwerb der Kinder. Schulerfolg und Lebensperspektiven sind eng mit dem Elternhaus verknüpft, seit PISA 2001 die Achillesferse des Bildungssystems in Deutschland.
Die Kritik an den Entwürfen der Schulbehörde für neue Bildungspläne nimmt zu. Mittlerweile haben sich neben der GEW auch die Lehrer*innenkammer, die Schüler*innenkammer, die Elternkammer, weitere Verbände sowie auch Schulen geäußert.
Anlässlich eines Entwurfs zur Änderung des Hamburgischen Schulgesetzes begrüßt die Lehrerkammer in einer Stellungnahme „Weiterentwicklung von Angeboten zum Erwerb von Schulabschlüssen auf dem Zweiten Bildungsweg“ das Ziel einer Weiterentwicklung des zweiten Bildungswegs in Hamburg, in der Bildungsverläufe flexibel an die Berufs- und Lebenssituation der Lernenden angepasst werden und Beratung- und Unterstützungsangebote bereitgestellt werden, die der psycho-sozialen Lebenswirklichkeit der Schüler*innen gerecht werden.
Schulleitungen haben zu wenig Zeit für ihre wichtigste Aufgabe: die Schulentwicklung. Sie müssen entlastet werden. Das zeigt eine neue Studie, so Anja Bensinger-Stolze, GEW-Bund Vorstandsmitglied Schule.
Die Ankündigung der Schulbehörde, 28 zusätzliche Therapeut*innenstellen für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf einzustellen, sieht die GEW mit gemischten Gefühlen.
Leistung und Lehrpläne sind nicht der beste Wegweiser durch die Krisenfolgen, so die GEW-Bundesvorsitzende Meike Finnern.
Die GEW macht sich dafür stark, die Lehrkräfte massiv zu entlasten und die Unterrichtsverpflichtung zu senken. „Teilzeitarbeit ist für viele Lehrkräfte ihre persönliche Flucht aus der Überlastung. Das System steckt in einem Teufelskreis aus Überlastung durch Lehrkräftemangel und Lehrkräftemangel durch Überlastung.
Im Kontext der Diskussion um die Bildungsplan-Entwürfe meldet sich auch unsere AG Queere Lehrer*innen zu Wort und kritisiert, dass eine klare Haltung zur Geschlechterdiversität fehlt:
Stellungnahme zu den Bildungsplan-Entwürfen der BSB
Die Tarifverhandlungen für den TV-L sind jetzt schon fast ein halbes Jahr vorbei – eine bessere Eingruppierung für eure Berufsgruppe ist bislang nicht erreicht. Wir wissen, dass das für Euch richtig bitter ist. Dabei war die GEW in Hamburg nicht untätig. Unsere Aktivitäten haben wir mit euren Kolleg*innen der GEW-Arbeitsgruppe rückgekoppelt und uns in der vorletzten Woche gemeinsam beraten.
Hier zunächst eine Info zum Stand der Dinge: