Hochschule und Forschung
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
ein Organizing-Projekt an der Uni Hamburg?
Alle, die als wissenschaftliche Mitarbeiter/innen an Universitäten arbeiten, wissen: Die Belastungen sind enorm, die Zukunftsaussichten mehr als ungewiss. Befristete und Teilzeitbeschäftigung, informelle Abhängigkeitsstrukturen, Überlastung, Unsicherheit und Vereinzelung sind – für Wissenschaftler/innen „unterhalb“ der Professur – deutschlandweit an der Tagesordnung. So auch an der Universität Hamburg.
Dass die gestiegenen Anforderungen, denen die Studierenden im neu eingeführten Bachelor-Master-Studiensystem ausgesetzt sind, auch gesundheitliche Folgen hat, die sich u.a. in überproportionalem Auftreten von psychischen Erkrankungen bei Studierenden zeigen, wurde in jüngster Vergangenheit bereits festgestellt.[1] Nun mehren sich Befunde, die zu dem Schluss gelangen, dass auch die Lehrenden unter dem verschärften Druck in Folge der vielfältigen Reformen in Hochschule und Studium der letzten Jahre leiden.
"Was nach Absicherung klingt, ist nichts weiter als eine auf neun Jahre festgeschriebene Stagnation", kommentiert Fredrik Dehnerdt den heute von Wissenschaftssenatorin Stapelfeldt und dem Präsidenten der Universität, Lenzen, unterzeichneten so genannten Zukunftspakt, der bis 2020 finanzielle Planungssicherheit vorsieht.
Eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegebene Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG), das seit 2007 den Abschluss von befristeten Arbeitsverträgen mit Personal an Hochschulen und Forschungseinrichtungen regelt, kommt zu alarmierenden Ergebnissen.
mit Dr. Andreas Keller, Leiter des Vorstandsbereichs Hochschule und Forschung der GEW Bund
und Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg
am Donnerstag, 10. November 2011 um 18 Uhr im Hauptgebäude der Universität Hamburg, Hörsaal A
Nicht nur die angekündigten Kürzungen werden die Hamburgische Wissenschafts- und Hochschulpolitik in den nächsten Jahren bestimmen, ebenso steht die Novellierung des verfassungswidrigen Hamburgischen Hochschulgesetzes, die Änderung der Kapazitätsverordnung (KapVO) sowie die Einführung einer leistungsorientierten Besoldung (LOB) auf der politischen Agenda.
Nicht nur die angekündigten Kürzungen werden die Hamburgische Wissenschafts- und Hochschulpolitik in den nächsten Jahren bestimmen, ebenso steht die Novellierung des verfassungswidrigen Hamburgischen Hochschulgesetzes, die Änderung der Kapazitätsverordnung (KapVO) sowie die Einführung einer leistungsorientierten Besoldung (LOB) auf der politischen Agenda.
"Wer den Hochschulen schadet, schadet der Allgemeinheit. Wer an den Hamburger Hochschulen kürzt, trägt die Verantwortung für die absehbare bildungspolitische Katastrophe. Wer an der Wissenschaft spart, sägt an den Stützen der Demokratie“, - mit aller Vehemenz sprechen sich Klaus Bullan und Sigrid Strauß, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gegen die vom Hamburger Senat (SPD) geplante Absenkung des Budgets der Hochschulen aus.
Die GEW spricht sich vehement gegen die vom Hamburger Senat geplante Absenkung des Budgets der Hochschulen aus.
Die Hamburger Hochschulen hatten durch anhaltende Unterfinanzierung, einen Abbau demokratischer Mitbestimmungsstrukturen und häufig wechselnde Verwaltungs- und Finanzierungsvorgaben der Behörde zu Wissenschaft und Forschung bereits in der Vergangenheit mangelhafte Rahmenbedingungen für ihre Arbeit. Ein nochmaliges Absenken des Budgets – noch dazu in dieser Größenordnung – wird nicht ohne drastische Konsequenzen bleiben.