Nicht nur die angekündigten Kürzungen werden die Hamburgische Wissenschafts- und Hochschulpolitik in den nächsten Jahren bestimmen, ebenso steht die Novellierung des verfassungswidrigen Hamburgischen Hochschulgesetzes, die Änderung der Kapazitätsverordnung (KapVO) sowie die Einführung einer leistungsorientierten Besoldung (LOB) auf der politischen Agenda.
Hochschule und Forschung
"Wer den Hochschulen schadet, schadet der Allgemeinheit. Wer an den Hamburger Hochschulen kürzt, trägt die Verantwortung für die absehbare bildungspolitische Katastrophe. Wer an der Wissenschaft spart, sägt an den Stützen der Demokratie“, - mit aller Vehemenz sprechen sich Klaus Bullan und Sigrid Strauß, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gegen die vom Hamburger Senat (SPD) geplante Absenkung des Budgets der Hochschulen aus.
Die GEW spricht sich vehement gegen die vom Hamburger Senat geplante Absenkung des Budgets der Hochschulen aus.
Die Hamburger Hochschulen hatten durch anhaltende Unterfinanzierung, einen Abbau demokratischer Mitbestimmungsstrukturen und häufig wechselnde Verwaltungs- und Finanzierungsvorgaben der Behörde zu Wissenschaft und Forschung bereits in der Vergangenheit mangelhafte Rahmenbedingungen für ihre Arbeit. Ein nochmaliges Absenken des Budgets – noch dazu in dieser Größenordnung – wird nicht ohne drastische Konsequenzen bleiben.
"Was hat den Senat denn dabei geritten?" fragt der Vorsitzende der GEW, Klaus Bullan, angesichts der Pläne der Hamburger Regierung (SPD), den Haushalt der Hochschule um bis zu zehn Prozent zu kürzen. "Diese Ankündigung hat die Qualität eines sehr, sehr schlechten Aprilscherzes."
Allein für die Universität Hamburg erzwingt der radikale Einschnitt eine Stellenstreichung um 47 Prozent im Bereich der Wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen und um 26 Prozent im Bereich des wissenschaftlichen Personals. Daraus resultiert ein Wegfall von rund elf Prozent der Studienplätze.
Diese Schlussfolgerung zogen VertreterInnen der Bildungsgewerkschaft aus einer neuen Studie der Berliner Politikwissenschaftlerin Silke Gülker sowie der aktuellen Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG)
Kurz vor Abschluss der von der Behörde geplanten Novellierung des Hamburgischen Hochschulgesetzes fand der Bruch der CDU/GAL-Koalition statt. Fast zeitgleich hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass das Hamburgische Hochschulgesetz in Teilen verfassungswidrig ist, da es die Wissenschaftsfreiheit der Professorinnen und Professoren nicht angemessen berücksichtigt.
Auf der Veranstaltung werden die wissenschaftspolitischen SprecherInnen der in der Bürgerschaft vertretenen Parteien ihre hochschulpolitischen Konzepte vorstellen und diskutieren.
Auf einer Veranstaltung im November haben wir das Templiner Manifest der GEW „Für eine Reform von Personalstruktur und Berufswegen in Hochschule und Forschung“ vorgestellt (www.templiner-manifest.de). Nun werden wir uns mit der Situation des wissenschaftlichen Personals beschäftigen und dabei auf Fragen zu Beschäftigungsverhältnissen (auch von Promotion und Lehraufträgen) und zur Personalvertretung eingehen.
Die Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft unterstützt die Demonstration „Bildung und Kultur für alle – Geld ist genug da!“ am morgigen Donnerstag, den 16.12.2010 um 12 Uhr (Start Campus der Universität Hamburg).
Anlässlich der heute vorgestellten Forderung der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE, die Studiengebühren in Hamburg ab dem Sommersemester 2011 abzuschaffen, fordert der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft / GEW Hamburg, Klaus Bullan die Bürgerschaftsfraktionen SPD, GAL und DIE LINKE auf, ihre immer wieder vorgetragene Ablehnung der Studiengebühren nun in einen gemeinsamen Beschluss gegen die CDU durchzusetzen: „Die Mehrheit der drei Fraktionen sollten der jetzigen Rumpfregierung das Heft aus der Hand nehmen und gemeinsam für ein gebührenfreies Studium stimmen“.
Viele Nachwuchswissenschaftler/Innen und Doktorand/Innen haben finanzielle Schwierigkeiten, sind Netzwerkmüde, haben keine Interessenvertretung und kaum Mitbestimmungsrechte an der Universität. Daraus resultieren schlechte Karriereaussichten an den Hochschulen und die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit leidet. Traumjob Wissenschaft?
Informationen u.a. von Klemens Himpele, Referent im Hauptvorstand der GEW und Diskussion mit wissenschaftlich Beschäftigten darüber, wie man die Arbeitsbedingungen von Jungakademiker/Innen verbessern kann.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,