Hochschule und Forschung
"Was nach Absicherung klingt, ist nichts weiter als eine auf neun Jahre festgeschriebene Stagnation", kommentiert Fredrik Dehnerdt den heute von Wissenschaftssenatorin Stapelfeldt und dem Präsidenten der Universität, Lenzen, unterzeichneten so genannten Zukunftspakt, der bis 2020 finanzielle Planungssicherheit vorsieht.
Eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegebene Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG), das seit 2007 den Abschluss von befristeten Arbeitsverträgen mit Personal an Hochschulen und Forschungseinrichtungen regelt, kommt zu alarmierenden Ergebnissen.
mit Dr. Andreas Keller, Leiter des Vorstandsbereichs Hochschule und Forschung der GEW Bund
und Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg
am Donnerstag, 10. November 2011 um 18 Uhr im Hauptgebäude der Universität Hamburg, Hörsaal A
Nicht nur die angekündigten Kürzungen werden die Hamburgische Wissenschafts- und Hochschulpolitik in den nächsten Jahren bestimmen, ebenso steht die Novellierung des verfassungswidrigen Hamburgischen Hochschulgesetzes, die Änderung der Kapazitätsverordnung (KapVO) sowie die Einführung einer leistungsorientierten Besoldung (LOB) auf der politischen Agenda.
Nicht nur die angekündigten Kürzungen werden die Hamburgische Wissenschafts- und Hochschulpolitik in den nächsten Jahren bestimmen, ebenso steht die Novellierung des verfassungswidrigen Hamburgischen Hochschulgesetzes, die Änderung der Kapazitätsverordnung (KapVO) sowie die Einführung einer leistungsorientierten Besoldung (LOB) auf der politischen Agenda.
"Wer den Hochschulen schadet, schadet der Allgemeinheit. Wer an den Hamburger Hochschulen kürzt, trägt die Verantwortung für die absehbare bildungspolitische Katastrophe. Wer an der Wissenschaft spart, sägt an den Stützen der Demokratie“, - mit aller Vehemenz sprechen sich Klaus Bullan und Sigrid Strauß, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gegen die vom Hamburger Senat (SPD) geplante Absenkung des Budgets der Hochschulen aus.
Die GEW spricht sich vehement gegen die vom Hamburger Senat geplante Absenkung des Budgets der Hochschulen aus.
Die Hamburger Hochschulen hatten durch anhaltende Unterfinanzierung, einen Abbau demokratischer Mitbestimmungsstrukturen und häufig wechselnde Verwaltungs- und Finanzierungsvorgaben der Behörde zu Wissenschaft und Forschung bereits in der Vergangenheit mangelhafte Rahmenbedingungen für ihre Arbeit. Ein nochmaliges Absenken des Budgets – noch dazu in dieser Größenordnung – wird nicht ohne drastische Konsequenzen bleiben.
"Was hat den Senat denn dabei geritten?" fragt der Vorsitzende der GEW, Klaus Bullan, angesichts der Pläne der Hamburger Regierung (SPD), den Haushalt der Hochschule um bis zu zehn Prozent zu kürzen. "Diese Ankündigung hat die Qualität eines sehr, sehr schlechten Aprilscherzes."
Allein für die Universität Hamburg erzwingt der radikale Einschnitt eine Stellenstreichung um 47 Prozent im Bereich der Wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen und um 26 Prozent im Bereich des wissenschaftlichen Personals. Daraus resultiert ein Wegfall von rund elf Prozent der Studienplätze.
Diese Schlussfolgerung zogen VertreterInnen der Bildungsgewerkschaft aus einer neuen Studie der Berliner Politikwissenschaftlerin Silke Gülker sowie der aktuellen Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG)
Kurz vor Abschluss der von der Behörde geplanten Novellierung des Hamburgischen Hochschulgesetzes fand der Bruch der CDU/GAL-Koalition statt. Fast zeitgleich hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass das Hamburgische Hochschulgesetz in Teilen verfassungswidrig ist, da es die Wissenschaftsfreiheit der Professorinnen und Professoren nicht angemessen berücksichtigt.
Auf der Veranstaltung werden die wissenschaftspolitischen SprecherInnen der in der Bürgerschaft vertretenen Parteien ihre hochschulpolitischen Konzepte vorstellen und diskutieren.