GEW widerspricht Senator Rabe

28. August 2013Von: PresseredaktionThema: Bildungspolitik
Wissenschaftliches Gutachten zeigt erstmals realistische Zahlen im Bereich der Inklusion

Senator Ties Rabe interpretiert den Zwischenbericht der Untersuchung über die gestiegene Anzahl der SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf so,  dass man im Prinzip nur die statistischen Erhebungsverfahren verändern muss, „klarere Maßstäbe“ für Diagnose und Förderpläne entwickeln sollte und dann käme man wieder auf die von ihm gewünschten niedrigeren Zahlen. Dabei schwingt immer mit, dass die Schulen und KollegInnen leichtfertig zu solchen Meldungen kommen.

„Dabei ist nach dem Zwischenbericht festzuhalten, dass es nun realistische Zahlen über die Anzahl der SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf gibt.   Dabei liegt Hamburg mit 6,64 % nur knapp über dem Bundesdurchschnitt von 6,3 %“, so Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg. Während die bisherige Praxis zur Feststellung des Förderbedarfs nur mit Einverständnis der Eltern durchgeführt werden konnte, gibt es nun den generellen Auftrag der Überprüfung durch die SonderpädagogInnen an den Schulen. 

Im Zwischenbericht wird hervorgehoben, dass gerade die SchülerInnen mit emotional-sozialen Problemen große Anforderungen an die Klasse und an die Lehrkräfte stellen. Deshalb liegt es auf der Hand, dass die Schulen – gerade die ehemaligen IR-Schulen, die nun häufig  weniger ErzieherInnen und SonderpädagoInnen zugeteilt bekommen haben,  - alle LSE-SchülerInnen melden, um die entsprechenden Fördermittel zu bekommen und um damit deutlich zu machen, dass hier nachgebessert werden muss.

„Die Schlussfolgerung nach diesem Zwischenbericht darf nicht  heißen, dass wir die Statistik optimieren und klarere Regeln der Diagnose festlegen, sondern vorbeugend müssen mehr ErzieherInnen-, SozialpädagogInnen und SonderpädagogInnen beschäftigt werden. Sogenannte temporäre Verstärkungskräfte können nicht die Lösung des Problems sein.“ zieht Anja Bensinger-Stolze Bilanz.