Presseredaktion
Am Montag, 25. April 2016, tagt von 9 bis 17 Uhr der Gewerkschaftstag, das höchste Gremium der GEW Hamburg, im Curio Haus der GEW. Im Mittelpunkt stehen Beratungen zur Beschulung geflüchteter Kinder und Jugendlicher sowie zur schulischen Inklusion. Schulsenator Ties Rabe ist um 11 Uhr zu einem Vortrag mit Diskussion zum Thema Schule für Geflüchtete anwesend.
Nach Schätzungen der GEW sind mindestens 100 freiberufliche KursleiterInnen bei der Hamburger Volkshochschule sogenannte „arbeitnehmerähnliche Personen“, die u. a. das Recht auf bezahlten Urlaub haben. Die meisten der betroffenen KursleiterInnen arbeiten in dem Bereich DaZ (Deutsch als Zweitsprache) bei der VHS, in dem es vor allem um Sprach- und Integrationskurse für Zugewanderte und Flüchtlinge geht.
In den letzten Tagen haben die ersten KursleiterInnen bescheinigt bekommen, dass sie für 2015 von der VHS 7,7% ihrer Bruttojahreseinnahmen als zusätzliches Urlaubsentgelt erhalten.
Auf einen Artikel in der WELT, in dem auf den Antrag der FDP-Bürgerschaftsfraktion auf Erhalt und Verstetigung des archivpädagogischen Dienstes des Staatsarchivs hingewiesen wird, twittert Senator Rabe am 24.03.2016, dass die Stelle bliebe. Dies ist insofern nicht wahr, weil es bisher üblich war, diese Stelle jährlich, maximal zweijährlich zu befristen und damit in der BSB regelmäßig in Frage zu stellen.
Im November 2015 haben sich alle drei GEW-Landesverbände gemeinsam mit einem Appell an die Landesregierungen in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein gewandt und für die Grundschullehrkräfte gleiche Bezahlung wie für alle anderen Lehrkräfte gefordert. Trotz gleichlanger Ausbildung werden Lehrkräfte an Grundschulen und in einigen Schularten der Sekundarstufe 1 immer noch eine Besoldungsstufe niedriger bezahlt als die übrigen Lehrkräfte.
In den letzten Tagen gab es Aktionen von SchülerInnen der Stadtteilschule Am Hafen gegen die drohende Abschiebung einer ihrer Mitschülerinnen. Derzeit ist es in Hamburg so, dass SchülerInnen plötzlich nicht mehr in der Schule auftauchten, weil sie abgeschoben wurden. In einigen Klassen betrifft dies bis zu fünf SchülerInnen, deren persönliche Dinge und Lernmittel jedoch noch im Klassenraum zurückbleiben. Besonders perfide ist, dass die Schulen nach einigen Tagen verpflichtet sind eine Abstinenzmeldung zu machen, weil die SchülerInnen unentschuldigt dem Unterricht fernbleiben.
Im heute veröffentlichten DGB-Ausbildungsreport 2015 bewerten nur 7,6 % der befragten Auszubildenden die Betreuung ihrer Praktika durch die Schule als hilfreich. Welche Ursachen und Gründe hat diese schlechte Bewertung?
Weniger gut bemittelte Eltern haben die Möglichkeit, für schulische Veranstaltungen, bei denen Elternbeiträge fällig sind (Klassenreisen, Ausflüge etc.) auf Mittel aus dem bundesgeförderten „Bildungs- und Teilhabe-Paket“ zurück zu greifen. Die Antragstellung dafür ist allerdings nicht einfach. Um die Eltern dabei zu unterstützen, hat die Schulbehörde im letzten Jahr befristet beschäftigte „Formularlotsen“ eingesetzt.
Die GEW unterstützt die Volksinitiative GUTER GANZTAG. Die Initiative besteht aus Eltern, Erziehern und engagierten Hamburger Bürgerinnen und Bürgern. Zum Teil kämpfen diese seit 2009 für eine höhere Qualität der Ganztagsbetreuung. Denn damals wurden die bereitgestellten Mittel pro Kind, und mit ihnen die Betreuungsstandards in Hamburg, noch einmal erheblich verschlechtert.
Die Grünen-Politikerin Stefanie von Berg sieht sich nach einer Bürgerschaftsrede zur Flüchtlingspolitik einem massiven Shitstorm der rechten Szene ausgesetzt.
Ein 18 Jahre alter Berufsschüler ist gestern auf dem Gelände der Berufsschule für Wirtschaft und IT in Winterhude von einem Mitschüler niedergestochen und schwer verletzt worden. Die GEW‐Landesvorsitzende Anja Bensinger‐Stolze reagierte mit großer Bestürzung und Betroffenheit auf die Tat. "Unser tiefes Mitgefühl gehört den Mitschülern, Eltern, Angehörigen und Freunden.“
Die GEW begrüßt den Austausch zwischen Initiativen, Institutionen und FHH auf dem morgigen „Forum Flüchtlingshilfe“ in der Fischauktionshalle.
„Wir sehen, dass die Stadt Hamburg sehr wohl bemüht ist, die Lage der Ankommenden zu verbessern“, so Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW Hamburg): „Im Bereich Bildung für Flüchtlinge muss aber mehr passieren, damit die Integration der neuen MitbürgerInnen gelingt.“
Die GEW hat dazu an Senat und Bürgerschaft folgende Forderungen:
Frühkindliche Bildung / Kitas:
Im aktuellen Koalitionsvertrag von SPD und Bündnis/Grüne wurde die Inklusion zur Priorität in der Schulpolitik erklärt: „Wir werden mit einem umfassenden Konzept die Förderung von Kindern mit Behinderungen oder sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Sprache oder soziale und emotionale Entwicklung verbessern.“
Für die Stadtteilschulen sollten beginnend mit Jahrgang 5 jährlich aufwachsend 85 Lehrerstellen für den Förderbedarf Lernen, Sprache, emotionale und soziale Entwicklung zur Verfügung stehen. Das wären jährlich 12,5 Stellen mehr als zuvor.