Die GEW steht dem G20-Gipfel von 7.- 8. Juli 2017 in Hamburg kritisch gegenüber. Sie unterstützt den "Gipfel für globale Solidarität" vom 5.- 6. Juli sowie die Großdemonstration gegen den G20-Gipfel am 8. Juli. Ebenso unterstützt sie das „Manifest gegen den G20-Gipfel 2017 - Demokratisch wirken für Frieden und Gerechtigkeit“ und ruft zur gleichnamigen Demonstration am 19. April auf.
Die G20 ist ein informeller Club der 20 bedeutendsten Industrie- und Schwellenländer. Zwar unterscheiden sie sich in ihren politischen Systemen und vertreten unterschiedliche Strategien bei der wirtschaftlichen Regulierung und ihrer Einbindung in den Weltmarkt. Gemeinsam stehen sie jedoch für eine Politik, die auf Wirtschaftswachstum, Profitmaximierung und Konkurrenz ausgerichtet ist und globale Konzerne, große Vermögensbesitzer und Finanzmärkte begünstigt. Die globalen Folgen dieser Politik sind steigende soziale Ungleichheit, Ausgrenzung, Naturzerstörung und Klimawandel, Kriege, Flucht und Verarmung.
Auf ihrem jährlichen Gipfel reden die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten über „Bekämpfung von Fluchtursachen“, aber keines der großen Herkunftsländer sitzt am Tisch. Sie reden über „Partnerschaft mit Afrika“, aber es fehlt fast der gesamte Kontinent. Sie reden über den Klimawandel, vertreten aber die Interessen der Erdöl-, Kohle- und Autoindustrie. Sie reden über Frieden, sind aber selbst die größten kriegführenden und rüstungsproduzierenden Staaten.
„Auf Grund dieses Widerspruches - die wirtschaftsstärksten Staaten entscheiden über Probleme, die sie selber mitverursacht haben - steht die GEW dem Gipfel kritisch gegenüber. Zudem wird der G20-Gipfel Hamburg über Tage hinweg lahmlegen und die Stadt als Kulisse für ein inszeniertes Schauspiel der Macht missbrauchen, während die dort lebenden Menschen an den Rand gedrängt werden“, kommentiert Fredrik Dehnerdt, stellvertretender Vorsitzender der GEW Hamburg.
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