Für Beschäftigte gilt das Arbeitsschutzgesetz. Gefährdungsbeurteilungen physischer und psychischer Art sind hiernach von den Arbeitgeber*innen regelhaft durchzuführen, um Gefährdungen zu ergründen und Maßnahmen zur Beseitigung zu ergreifen. Schulleitungsmitglieder finden hierbei normalerweise keine Berücksichtigung, da ihre Tätigkeit zu speziell ist und sie innerhalb der Gefährdungsanalyse an einer Schule nicht anonymisierten erfasst werden können.
Schule
Die Geschichte der Sonderschulen für Kinder und Jugendliche mit Körperbehinderung in Hamburg ist noch zu schreiben – diese Erinnerungsarbeit ist notwendig, um Wesentliches für eine gelingende Inklusion zu lernen.
Mit Blick auf den Anstieg des Lehrkräftemangels wird eine Reglementierung der Teilzeitarbeit von Lehrkräften als ein Instrument zur Abschwächung des Mangels diskutiert - und in einzelnen Bundesländern schon praktiziert.
von Prof. em. Klaus Klemm, Bildungsforscher, Universität Duisburg-Essen
Das Hamburger Modell des ›Religionsunterrichts für alle‹ ist bereits seit längerer Zeit in der Kritik, insbesondere aber nach der Einführung des neuen Bildungsplans Religion in der Grundschule. Das Problem, dass konfessionsfreie Kinder zu wenig Berücksichtigung finden in einem Unterricht, der das Lernen im Dialog auf »religionsspezifisches Lernen« bezieht, das zu »einem vertieften Verständnis der je eigenen Religion, Orientierung und Lebensauffassung« beitragen soll (vgl. Bildungsplan Grundschule Religion 2022, 6), wird derzeit breit diskutiert.
Fragen der Bildungsgerechtigkeit begleiten und beschäftigen mich schon seit meiner eigenen Schulzeit. Umso mehr weiß ich es zu schätzen, dass ich seit 2020 in der Hamburgischen Bürgerschaft die Schulpolitik unserer Stadt mitgestalten darf. Was mir dabei seitdem am meisten hilft, Abwägungen vorzunehmen und Entscheidungen zu treffen, ist meine tägliche Arbeit als Lehrer an einer Hamburger Stadtteilschule seit 2014. Dort bin ich neben meinem Abgeordnetenmandat in Teilzeit (72 Prozent) tätig und bin Tutor einer 8. Klasse.
Für deutlich bessere Arbeitsbedingungen an Schulen macht sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit Blick auf den Internationalen Frauentag am 8. März stark. „Die Arbeitszeit der Lehrkräfte muss sinken. Zudem brauchen wir kleinere Klassen, einen besseren Gesundheitsschutz, eine höhere Altersermäßigung und mehr Unterstützung für Lehrkräfte“, sagte Frauke Gützkow, GEW-Vorstandsmitglied für Frauen-, Gleichstellungs-, Geschlechterpolitik, heute in Frankfurt a.M.
Der Arbeitskreis Vorschule der GEW hat einen Offenen Brief an den Schulsenator geschrieben, in dem sie an eine Anfrage von vor einem halben Jahr erinnert:
Hamburg, 01.03.2023
Sehr geehrter Herr Senator Rabe,
selbst heute, gut eineinhalb Jahre nachdem wir, der Arbeitskreis Vorschule der GEW, einen offenen Brief (08. Juni 2021), an Sie schrieben, erhielten wir auf unsere Bitte um ein Gespräch, bis heute keinen Gesprächstermin.
Die Hamburger Bildungspläne sind nach Überarbeitung durch die Bildungsbehörde (BSB) am 19. Dezember 2022 veröffentlicht worden. Aus Sicht des GEW-AK Philosophie und Religion sind die Bildungspläne für das Fach Religion enttäuschend. Denn insbesondere in Bezug auf die Jahrgänge 1-6, für die, anders als in den Jahrgängen 7-12/13 mit dem Fach Philosophie, keine Alternative angeboten wird, werden die Lehrinhalte durch religiöse Bekenntnisse und Vorstellungen bestimmt.
Als breites Bildungsbündnis für zukunftsfähige Schulen haben wir uns seit über einem Jahr aktiv in die Diskussion eingebracht und nun die vorgelegten Bildungspläne eingehend geprüft. Am Tag der Veröffentlichung haben wir als Bündnis zunächst sehr deutlich gemacht, dass wir den Entstehungsprozess dieser Bildungspläne deutlich kritisieren.
Der digitale Wandel, die Veränderung der Arbeitswelt und die Heterogenität der Schülerschaft erfordern nach Ansicht von Fachleuten eine Reform des Abiturs. Dazu stellte ein Bündnis, zu dem auch die GEW gehört, sechs Eckpunkte vor.
Die Ständige Wissenschaftliche Kommission/SWK hat Vorschläge zur Behebung des Fachkräftemangels an Schulen vorgelegt, die darin bestehen, die Lehrkräfte weiter zu belasten. So werden unter anderem die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung, Einschränkungen bei Teilzeitmöglichkeiten und höhere Klassenfrequenzen aufgeführt. Als Ausgleich wird Achtsamkeitstraining und Yoga empfohlen. Wie Hamburg mit den Vorschlägen umgeht, ist noch offen.
„Die Kultusministerinnen und -minister haben den Lehrkräftemangel jahrelang kleingerechnet. Die jetzt vorgelegten Maßnahmen sind ein Ausdruck der Hilfslosigkeit“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern heute in Frankfurt am Main mit Blick auf die Empfehlungen zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) in der Kultusministerkonferenz (KMK).