Leistung und Lehrpläne sind nicht der beste Wegweiser durch die Krisenfolgen, so die GEW-Bundesvorsitzende Meike Finnern.
Schule
Die GEW macht sich dafür stark, die Lehrkräfte massiv zu entlasten und die Unterrichtsverpflichtung zu senken. „Teilzeitarbeit ist für viele Lehrkräfte ihre persönliche Flucht aus der Überlastung. Das System steckt in einem Teufelskreis aus Überlastung durch Lehrkräftemangel und Lehrkräftemangel durch Überlastung.
Im Kontext der Diskussion um die Bildungsplan-Entwürfe meldet sich auch unsere AG Queere Lehrer*innen zu Wort und kritisiert, dass eine klare Haltung zur Geschlechterdiversität fehlt:
Stellungnahme zu den Bildungsplan-Entwürfen der BSB
Die Tarifverhandlungen für den TV-L sind jetzt schon fast ein halbes Jahr vorbei – eine bessere Eingruppierung für eure Berufsgruppe ist bislang nicht erreicht. Wir wissen, dass das für Euch richtig bitter ist. Dabei war die GEW in Hamburg nicht untätig. Unsere Aktivitäten haben wir mit euren Kolleg*innen der GEW-Arbeitsgruppe rückgekoppelt und uns in der vorletzten Woche gemeinsam beraten.
Hier zunächst eine Info zum Stand der Dinge:
Sind die Schulen im kommenden Schuljahr ausreichend auf die Integration von Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine sowie eine mögliche neue Corona-Welle vorbereitet? GEW-Bundes-Chefin Maike Finnern ist skeptisch.
In einer "Stellungnahme zur Verordnung über Maßnahmen im Rahmen der Schulorganisation zum Schuljahresbeginn 2022/2023" nimmt die Lehrerkammer kritisch Stellung und „vermisst bei den strukturellen Maßnahmen ein kohärentes Vorgehen: An dem einen Standort soll eine umstrittene Campus-Stadtteilschule eingerichtet werden, obwohl in relativer Nähe erst im letzten Jahr ein neues Gymnasium gegründet wurde und eine grundständige Stadtteilschule im Grenzgebiet der Bezirke Eimsbüttel und Altona fehlt. Die Campus-Stadtteilschule stellt für uns kein schlüssiges pädagogisches Konzept dar.
Schulsenator Ties Rabe hat in der Bürgerschaft die Entwürfe der Bildungspläne verteidigt und mit den Worten kommentiert, dass Hamburg sich beim Thema „Leistung“ nicht „wegmogeln“ dürfe. Allerdings vertritt er dabei einen verkürzten Leistungsbegriff, der nicht pädagogisch fundiert ist, sondern wie aus einem bildungsökonomischen Papier abgeschrieben wirkt.
Ab dem Schuljahr 2023/2024 werden in Hamburg neue Regeln für den Religionsunterricht in den allgemeinbildenden staatlichen Schulen gelten. Sie sind ab dem kommenden Schuljahr zur Erprobung freigegeben. In einer Stellungnahme zu Vocation und Religionsunterricht stellt die Lehrerkammer fest, dass die Zertifizierung der Lehrkräfte ein gesondertes Problem abbildet:
„Während jahrzehntelang in Hamburg die Vocationsurkunde nicht eingefordert wurde, soll jetzt der fehlende Zugehörigkeitsnachweis zu einem Unterrichtsverbot führen.
Zur Veranstaltung „DirK abschaffen, Inklusion verbessern: wie geht das?" anlässlich der Initiative des Hamburger Bündnisses für schulische Inklusion zur Abschaffung der LSE-Feststellungsdiagnostik findet ihr im Video-Katalog Lecture2Go einen Mitschnitt.
Foto: Grußwort von Dr. Meltem Avci-Werning, Präsidentin Berufsverband deutscher Psycholo:ginnen e.V.
Die Schulbehörde hat die Entwürfe für neue Bildungspläne der Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien vorgelegt. Geplant sind drei wesentliche Änderungen: Die Einführung von drei fachübergreifenden „Leitperspektiven“ (Wertebildung/Werteorientierung – Bildung für nachhaltige Entwicklung – Leben ein einer digitalen Welt), eine Neujustierung der Leistungsmessung durch stärkere Gewichtung von Klausuren sowie eine strengere Vorgabe von „Kerncurricula“.
Die Schulbehörde hat angekündigt, nach Ostern die Testfrequenz für die Schülerinnen und Schüler abzusenken und eine zweimalige statt wie bisher dreimalige Testung in der Woche durchzuführen.
Die GEW kritisiert diesen Schritt.
Die GEW Hamburg begrüßt die Maßnahmen der Schulbehörde zur Beschulung geflüchteter ukrainischer Kinder und Jugendlicher.