Kürzungen an den Hamburger Hochschulen

Senat lotst Hamburg sehenden Auges ins bildungspolitische Desaster

"Was hat den Senat denn dabei geritten?" fragt der Vorsitzende der GEW, Klaus Bullan, angesichts der Pläne der Hamburger Regierung (SPD), den Haushalt der Hochschule um bis zu zehn Prozent zu kürzen. "Diese Ankündigung hat die Qualität eines sehr, sehr schlechten Aprilscherzes."

Allein für die Universität Hamburg erzwingt der radikale Einschnitt eine Stellenstreichung um 47 Prozent im Bereich der Wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen und um 26 Prozent im Bereich des wissenschaftlichen Personals. Daraus resultiert ein Wegfall von rund elf Prozent der Studienplätze.

Vor dem Hintergrund der doppelten Abiturjahrgänge, die durch die Umstellung auf das zwölfjährige Abitur in Niedersachen, Nordrhein-Westfalen und weiteren Ländern in den nächsten Jahren anstehen sowie durch die Abschaffung des Wehr- bzw. Zivildienstes erwartet die GEW ein extrem hohes Aufkommen an Studienanfänger_innen. "Seit Jahren muss die Hochschule mit Kürzungen zurechtkommen. Die Haushalt müsste deshalb endlich wieder aufgestockt werden, um die Lehr- und Forschungsaufgaben zu bewältigen; stattdessen reißt der Senat den Hochschulen den Boden unter den Füßen weg und verlangt gleichzeitig, mit dem Ansturm der Studierenden klarzukommen," stellt Bullan fest und sagt weiter: "Der Senat lotst uns sehenden Auges in das bildungspolitische Desaster."

Die GEW fordert die Senatorin Dorothee Stapelfeldt auf, sich mit allen Mittel für ihr Ressort einzusetzen und drohende Mittelstreichungen zu verhindern.