Tarif / Besoldung
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder ist am Dienstag in Potsdam zu Ende gegangen. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) habe sich in den Verhandlungen nicht bewegt, kein Angebot vorgelegt und die strukturellen Forderungen der Gewerkschaften von deren Zustimmung zu den Arbeitgeberforderungen zum Thema „Arbeitsvorgang“ abhängig gemacht, erklärte GEW-Chefin Maike Finnern in Potsdam. „Die Arbeitgeber haben mit ihrer Blockadehaltung Streiks provoziert“, sagte Finnern weiter.
Nach dem Ende der zweiten Verhandlungsrunde der Tarifrunde öffentlicher Dienst Länder am Dienstag in Potsdam steht fest: Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hat sich nicht bewegt und kein Angebot vorgelegt. Zur Durchsetzung ihrer Forderungen ruft die GEW am Donnerstag, 4. November 2021 daher ihre tarifbeschäftigten Mitglieder an den Hochschulen zu einem ganztägigen Warnstreik und die Studentischen Hilfskräfte, Wissenschaftlichen Hilfskräfte und Tutor*innen zum Solidaritätsstreik auf.
Im Rahmen der Tarifauseinandersetzung der Beschäftigten der Länder und der hochschulübergreifenden Proteste gegen Kürzungen in der Wissenschaft veranstalten wir am 4. November 2021 einen gemeinsamen Aktionstag. Gemeinsam fordern wir:
#stopthecuts: Gegen die Sparpolitik, für die Ausfinanzierung der Hochschulen!
#TVStud: Solidarität mit dem Arbeitskampf der (Hochschul-)Beschäftigten! Tarifvertrag für Studentische Beschäftigte und Mitbestimmungsrechte jetzt!
Im 2. Tarif-Podcast der GEW Hamburg geht es um die Frage, warum Beamt*innen den Streik unterstützen sollten, und wir reden mit Sven Quiring, dem Vorsitzenden der GEW Hamburg.
(GEMAfreie Musik von https://audiohub.de)
Anbei findet ihr Fotos vom Warnstreik am 27.10 von Fredrik Dehnerdt.
Kerstin Mögle, Vorschullehrkraft und Sprecherin vom Arbeitskreis VSK, hielt beim Warnstreik am 27.10 eine Rede:
Hallo - liebe Kolleginnen und Kollegen!
Mein Name ist Kerstin Mögle. Ich bin Vorschullehrkraft in einer Grundschule in Altona. Seit nunmehr 15 Jahren arbeite ich als Vorschullehrerin. Dabei war ich in verschiedenen Schulen in Hamburg tätig.
Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 8. Oktober 2021 mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) über eine Gehaltserhöhung für die Tarifbeschäftigten im Geltungsbereich des TV‑L. Bisher haben die Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Zur Durchsetzung der Gewerkschaftsforderung von 5 % mehr Gehalt wurde am Mittwoch ein erster Warnstreiktag durchgeführt.
Der Vorsitzender der GEW Hamburg, Sven Quiring, hielt beim Warnstreik am 27.10 eine Rede:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Wir treffen uns heute gemeinsam hier, ver.di und die GEW, weil der Umgang der Arbeitgeberseite im Auftaktgespräch Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) am 8. Oktober völlig indiskutabel ist! Um es auf den Punkt zu bringen: es ist ein Skandal!!
Bodo Haß, Physiotherapeut an einer Sonderschule für körperlich-motorische Entwicklung (KME) und stellvertretender Vorsitzender der GEW Hamburg, hielt beim Warnstreik am 27.10 eine Rede:
Moin liebe Kolleg*innen,
wie gut ist es, mit Euch heute hier zu stehen!
Die Meisten von uns haben sich außerhalb ihrer Kohorten in den Schulen, kleinster Arbeitsbezugsgruppen im Büro oder in der Uni kaum live gesehen.
Aktuell überschlagen sich die Ereignisse in der Tarifauseinandersetzung für die Beschäftigten im Landesdienst (TV-L). Anders als in der Vergangenheit haben sich die Arbeitgeber bereits in der ersten Verhandlungsrunde sehr hart gezeigt. Man wolle ausschließlich über die lineare Entgelterhöhung verhandeln. Damit wären sämtliche weitergehende Erwartungen und GEW-Forderungen für die Tarifrunde von Tisch.
Im 1. Tarif-Podcast der GEW Hamburg geht es um die Frage, warum Tarifauseinandersetzungen wichtig sind und wie du dich beteiligen kannst, und wir reden mit Birgit Rettmer, der Tarifexpertin der GEW Hamburg.
(GEMAfreie Musik von https://audiohub.de)
Jetzt, in der Länder-Tarifrunde, wollen die Beschäftigten mehr sehen als billigen Applaus. Es wäre ein politischer Totalschaden, mit einem niedrigen Tarifabschluss während der Corona-Krise zu sparen.
Ein Kommentar von Daniel Merbitz, GEW-Vorstandsmitglied Tarif- und Beamtenpolitik