Tarif / Besoldung
Als „völlig unzureichend und nicht verhandlungsfähig“ hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) das Angebot der Arbeitgeber im öffentlichen Dienst Bund und Kommunen kritisiert. „Die Arbeitgeber haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Während sich das Land auf eine zweite Corona-Welle einstellt, die einen starken öffentlichen Dienst erfordert, zeigen sie sich uneinsichtig und legen ein vergiftetes Angebot vor: Statt Wertschätzung der Beschäftigten setzen die Arbeitgeber auf Provokation.
Bei der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen geht es um Gehaltserhöhungen für weit über zwei Millionen Beschäftigte. Auch in den sozialen Netzen wird darüber diskutiert – viele wünschen sich bessere Arbeitsbedingungen!
Mit Erstaunen hat die GEW die Blockade der 1. Senatsbefassung des Gesetzentwurfs A13 (zur Verbesserung der Besoldung für Lehrkräfte der KMK-Typen 1 - 3) am 22.09.2020 durch die GRÜNEN Mitglieder im Senat zur Kenntnis genommen.
Potsdam – „Die Gewerkschaften werden auf die Blockadehaltung der Arbeitgeber mit Warnstreiks antworten müssen. In der aktuellen Situation habe ich ein verantwortungsvolleres Handeln der Arbeitgeber erwartet“, sagte Marlis Tepe, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), am Sonntag in Potsdam nach Abschluss der zweiten Verhandlungsrunde für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten. Sie kritisierte, dass die Arbeitgeber wieder kein Angebot vorgelegt hatten. „Die Forderungen der Gewerkschaften liegen auf dem Tisch.
„Die Gewerkschaften haben ihre Karten auf den Tisch gelegt“, kommentierte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe die erste Runde der Tarifverhandlungen für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten.
Ohne Angebot der Arbeitgeber ist die erste Runde der Tarifverhandlungen für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten zu Ende gegangen. Gewerkschaften und Arbeitgeber setzen die Verhandlungen am 19. September fort.
Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern in der Tarifrunde, dass die Gehälter für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen spürbar steigen. 4,8 Prozent sollen es mehr sein – mindestens jedoch 150 Euro.
Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) lehnt weitere Verhandlungen mit der GEW und dem Deutschen Beamtenbund und Tarifunion (dbb) zur Eingruppierung der Lehrkräfte ab.
28.08.2020 - Dagmar Roselieb, Referentin für Tarifpolitik beim GEW-Hauptvorstand
Berlin – 4,8 Prozent, mindestens jedoch 150 Euro mehr Gehalt fordern die Gewerkschaften in der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes für die bei Bund und Kommunen Beschäftigten. Zudem erwarten die Gewerkschaften, dass die wöchentliche Arbeitszeit für die Angestellten in den östlichen Bundesländern auf 39 Stunden gesenkt und damit 30 Jahre nach der Einheit an das Westniveau angeglichen wird.
Im Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst der Länder von März 2019 vereinbarten die Tarifparteien die Aufwertung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst, i.d.R. also Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen, sozialpädagogischen Assistent*innen sowie Beschäftigte, die deren Tätigkeiten ausüben. Du bist als Beschäftigte*r im Sozial- und Erziehungsdienst deshalb seit Januar 2020 in deine neue sogenannte S-Entgeltgruppe übergeleitet worden. Hierüber hat dich dein Personalsachgebiet inzwischen informiert und dir deine neue S-Entgeltgruppe sowie ggf.
Seit Mai erhalten die Kolleg*innen der Entgeltgruppe E9 und Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes Post aus ihren Personalsachgebieten. Ihnen wird mitgeteilt, in welche Entgeltgruppe sie aufgrund des Tarifergebnisses in 2019 zum 1.1.2020 übergeleitet werden und wann entsprechend der nun geltenden Regelungen der nächste Entgeltstufenaufstieg erfolgen wird. Auch die entsprechenden Gehälter werden nun rückwirkend ab dem 1.1.2020 ausgezahlt. Auch die Nachzahlungen werden in der Gehaltsabrechnung ausgewiesen.
Die Tarifkommissionen der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes haben die Kündigung der Entgelttabellen zum 31. August 2020 beschlossen. Damit starten die Tarifverhandlungen TVöD Bund und Kommunen wie vor der Corona-Krise geplant am 1. September 2020. Vorausgegangen war ein Sondierungsgespräch mit den Arbeitgebern am Dienstag, den 16. Juni. Die Gewerkschaften hatten angeregt, wegen der Coronakrise jetzt lediglich einen kleinen Abschluss zu vereinbaren und die eigentliche Tarifrunde auf Anfang 2021 zu verschieben. Dazu waren die Arbeitgeber nicht bereit.
Am 4. Juni 2020 haben sich die Verhandlungsspitzen von Gewerkschaften mit den Arbeitgebern der Bundesländer zu einem ersten Gespräch zur Weiterentwicklung des Tarifvertrages angestellter Lehrkräfte (TV EntgO-L) getroffen – diesmal virtuell.