„Armut erzeugt Exklusion – schlechte Bildungspolitik verhindert Inklusion“ – diese These der GEW Fachgruppe Sonderpädagogik bildete schon am 14.1.2011 die Basis für ein Symposium unter dem Titel „Armutszeugnis – Sind benachteiligte Kinder und Jugendliche Außenseiter in inklusiven Schulen?“. Damals zeigte die überwältigend hohe Teilnehmerzahl ein deutliches Interesse an einer Debatte, die die politischen Rahmenbedingungen der Inklusion mit in den Blick nimmt. Inzwischen sind fünf „pragmatische Jahre“ vergangen.
Schule
Wir wissen, dass nach der Inkraftsetzung der Lehrerarbeitszeitverordnung („AZM“) 2003 für alle Kolleginnen und Kollegen eine Erhöhung der Arbeitszeit um mindestens zwei Stunden wöchentlich eingetreten ist. Bis 2008 hat es 50 zusätzliche Aufgaben gegeben, ohne dass dafür entsprechende Aufgaben gestrichen wurden. Weitere Aufgaben seit 2008 verbergen sich hinter der Einführung des schulischen Ganztags, der schulischen Inklusion usw. Die Jagd nach F-Zeiten hat unter den Kolleginnen und Kollegen zu Konkurrenz geführt.
Die Anmelderunde zum Schuljahr 2016/17 bestätigt den sich in den letzten Jahren abzeichnenden Trend: Es werden immer mehr Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien und nicht an den Stadtteilschulen angemeldet. Warum? Wird an den Stadtteilschulen schlecht gearbeitet? Nein. Den Stadtteilschulen wird sogar bescheinigt, dass die Schüler_ innen dort einen größeren Lernzuwachs haben als an den Gymnasien. Sie vergeben alle drei Schulabschlüsse. Sie geben den Schüler_innen für das Abitur ein Jahr mehr Zeit.
Auf einen Artikel in der WELT, in dem auf den Antrag der FDP-Bürgerschaftsfraktion auf Erhalt und Verstetigung des archivpädagogischen Dienstes des Staatsarchivs hingewiesen wird, twittert Senator Rabe am 24.03.2016, dass die Stelle bliebe. Dies ist insofern nicht wahr, weil es bisher üblich war, diese Stelle jährlich, maximal zweijährlich zu befristen und damit in der BSB regelmäßig in Frage zu stellen.
Obwohl die UN-Konvention für die Rechte der Menschen mit Behinderungen im schulischen Bereich auf die Inklusion von Kindern und Jugendlichen zielt, kreist die öffentliche Inklusionsdebatte fast ausschließlich um die Schüler_innen mit den Förderschwerpunkten LSE.
Während der letzten zehn Jahre sind eine schier unüberschaubare Menge an Reformen und Veränderungen an den Hamburger Schulen vorgenommen worden. 2006 wurde das Konzept der „Selbstverantworteten Schule“ (SvS) beschlossen, zugleich wurde ein Orientierungsrahmen Schulqualität, Schulinspektionen sowie Ziel- und Leistungsvereinbarungen zwischen Schulen und Behörde eingeführt. Mit Einführung der SvS wurden die zentralen Personalräte für die einzelnen Schulformen abgeschafft und ein Gesamtpersonalrat (GPR) für alle Schulformen eingeführt.
Liebe GEW KollegInnen,
aktuell haben wir einen "Arbeitszeitrechner für pädagogisch-therapeutisches Fachpersonal (PTF) an Schulen" online gestellt.
Hiermit können betroffene ErzieherInnen und SozialpädagogInnen überprüfen ob sie mit ihrer Arbeitszeit gemäß der geltenden Dienstzeitregelung für PTF von 2010 korrekt eingesetzt werden.
In der Ausgabe Mai-Juni 2015 der hlz erschien ein Artikel über die Ergebnisse der Anmelderunde 2015 in die 5. Klassen. In Balken- und Tortendiagrammen ist deutlich und klar zu erkennen: „Sag mir wo du wohnst und ich sag dir, was du wirst“. Leider gab es keinen Folgeartikel in der hlz, keine weiteren Reaktionen, kein Titelthema, nichts. Bildung ist ein Privileg der „sozial Bevorzugten und eher Bevorzugten“, früher sagte man „der Reichen“. Das ist eigentlich nichts Neues. Aber ist das ein Grund, stillschweigend darüber hinweg zu sehen, die Diskussion gar nicht führen zu wollen?
„Rabe bricht mit sozialdemokratischen Traditionen und Bildungsvorstellungen, die er selbst einmal mitformuliert und vorgeschlagen hat. Die von früheren SPD-Regierungen eingeführten und jahrzehntelang erfolgreich arbeitenden Integrationsklassen und Integrativen Regelklassen schafft er ab“ (Romey und Quiring: Hamburg weiter vorn? Jahrbuch für Pädagogik, 2015).
Wie können Kinder mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung gemeinsam mit den anderen Schüler_innen ihre Potenziale entfalten? – Konzepte und Praxisbeispiele -
Freitag 8.4.16
15.30-15.45 Eröffnung
15.45-17.15 Referat Prof. Zimpel (Universität Hamburg) zum Tagungsthema
17.30-19.00 Workshops
Sonnabend 9.4.16
10.00-11.30 Workshops
12.00-13.30 Podiumsdiskussion (LI, Uni, BSB, Pädagog_innen, Eltern, Bündnis)
• Wo stehen wir in Hamburg bzgl. des Veranstaltungsthemas?
Ein langjähriger Kampf der GEW für die Kolleginnen und Kollegen kommt zu einem erfolgreichen Ende. Schulen in einkommensschwachen Stadtteilen sind jedoch in Zukunft schlechter gestellt
Die Schulbehörde und die Wissenschaftsbehörde haben eine Reform der LehrerInnenausbildung in Hamburg gestartet. Bisher gab es vier Lehramtsstudiengänge: Gymnasien, Sonderschulen, Berufsschulen sowie Grund-, Haupt- und Realschulen (GHR). Von der Schulbehörde wird nun geplant, den bisherigen Studiengang für GHR in zwei Studiengänge aufzuspalten: einen für Grundschulen und einen für Stadtteilschulen.