Während Senator Rabe immer wieder darauf verweist, man solle die „Inklusion nicht kaputt reden“ – zuletzt im Hamburger Abendblatt vom 17.8. – beginnt er die Kolleginnen und Kollegen an den Schulen zu verhöhnen. Ohne sich mit dem in Hamburg über zwanzig Jahre erfolgreich umgesetzten Konzept der Integrationsklassen und integrierten Regelklassen eingehend zu befassen, die konzeptionell in Doppelbesetzung gearbeitet haben, wiederholt er immer wieder „Doppelbesetzung an sich sei kein Erfolgsfaktor“. Dass dahinter ein erfolgreiches Konzept, das im Übrigen unter einer sozialdemokratisch geleiteten BSB entwickelt wurde, steht, negiert er gern. Stattdessen bemüht er ein Bild, in dem er den Unterricht mit einem Rettungsfall im Schwimmbecken vergleicht – wobei es nichts nütze 13 Nichtschwimmer zur Rettung ins Wasser zu schicken, sondern einen Schwimmer die Rettung vollziehen zu lassen.
„Senator Rabe negiert das mit der Doppelbesetzung verbundene Konzept des Unterrichts und beginnt die Kolleginnen und Kollegen, die dies fordern, die dies jahrelang erfolgreich umgesetzt haben, zu diskreditieren. Als Beginn für das neue Schuljahr haben die Kolleginnen und Kollegen etwas Besseres verdient!“ kommentiert Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorsitzende in Hamburg.
„Wir werden nicht müde, darauf hinzuweisen, dass für eine erfolgreiche Umsetzung inklusiver Schule in Hamburg 550 zusätzliche Stellen fehlen. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten 120 Stellen sind ein erster Anfang, aber da muss weiter draufgelegt werden!“ so Bensinger-Stolze.
Die Kollegien müssen immer weitere Aufgaben schultern. Gute Umsetzung des Ganztags, inklusive Schule, Integration von Flüchtlingen usw. Dabei wenden sie sehr viel Engagement auf, weil sie es bildungspolitisch unterstützen. Häufig gehen sie dabei weit über ihre Kräfte und Arbeitszeit hinaus. „Es ist längst an der Zeit, eine spürbare Entlastung der Kolleginnen und Kollegen zu schaffen! Die weiteren Aufgaben werden immer wieder oben drauf gepackt, ohne dass sich dies in einer veränderten Lehrerarbeitszeitverordnung niederschlägt. Ein erster Schritt wäre, nicht mehr als 75% der Arbeitszeit der Pädagoginnen und Pädagogen für den Unterricht zu verwenden, um genügend Zeit für die anderen unverzichtbaren Aufgaben zu haben. Das wäre eine gute Möglichkeit, sich als Arbeitgeber bei den Kolleginnen und Kollegen für ihren unermüdlichen Einsatz zu bedanken,“ schlägt Bensinger-Stolze vor.
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