Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich heute, am 29. Januar um 15 Uhr, gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen vor dem Sitzungsraum der Schuldeputation positioniert. Mit einer Forderungskette für akzeptable Arbeitsbedingungen im Ganztagsschulbetrieb haben sie die Deputierten, den Senator und die Amtsleitung zum Sitzungsraum geleitet.
Schule
Wer von einer guten Abi-Durchschnittsnote auf eine gute Schule schließt, vergleicht Äpfel mit Birnen
Die GEW warnt davor, von dem im Abendblatt veröffentlichten Schulranking auf die jeweilige Schulqualität zu schließen. Das Ranking fasst das Ergebnis einer großen Anfrage der CDU-Fraktion zusammen (Drucksache 20/10116) und sortiert die Gymnasien und Stadtteilschulen nach dem Durchschnittswert der Abiturnoten von 2007 bis 2012.
„Nachgeholte Grundvoraussetzungen, Korrekturen von Berechnungsfehlern und Rechenspielchen – und schon ist eine neue Erfolgsmeldung der BSB gebastelt. Das ist Augenwischerei - die Wirklichkeit sieht anders aus!“, so kommentiert Jens Kastner, Kita-Experte der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW Hamburg), die Dreimonatsbilanz der BSB zum Thema Ganztagsgrundschule.
Im Einzelnen nimmt die GEW zu folgenden Punkten der Behörde Stellung:
Eine regelhaft geringe Personalausstattung mit noch geringeren Vertretungsreserven
Die Schule Rönnkamp, eine kleine Grundschule in Hamburgs Norden, hat sich intensiv auf die ganztägige Betreuung in Grundschule vorbereitet. Zum Schuljahresbeginn stand nicht nur der Träger fest, sondern auch ein durchdachtes gemeinsames pädagogisches Konzept.
„Doch trotz aller Vorbereitungen und einer positiven, optimistischen Aufbruchstimmung, werden wir, die Lehrkräfte und Erzieherinnen der Schule, als auch die Erzieher der Nachmittagsbetreuung an unsere Grenzen der Belastbarkeit geführt“, so Petra Neubuhr, Personalratsvorsitzende.
Stellungnahme der Fachgruppen Gewerbe und Handel zum SEPL-BS
Es ist 28 Jahre her, dass in Hamburg zuletzt ein Schulentwicklungsplan für die berufsbildenden Schulen vorgelegt wurde. Die Notwendigkeit, das berufliche Schulwesen einer Vielzahl von veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und umzustrukturieren, ist unbestritten.
Schulentwicklungsplan Berufliche Schulen
GEW fordert Transparenz und Mitspracherecht aller Betroffenen
Mit Beginn des Schuljahres wurden neue Bezahlsysteme in verschiedenen Kantinen an Hamburger Schulen eingeführt. Eines dieser Systeme sieht die Erfassung biometrischer Daten der SchülerInnen vor und verlangt einen Fingerabdruck, wenn diese die Schulkantine nutzen wollen. Wie sich nun herausstellte, wurden Kinder, auch gegen den Willen ihrer Eltern, dazu gedrängt, ihre Fingerabdrücke zu hinterlegen, da sie sonst kein Essen bekämen.
Die Hamburger Schulbehörde vermeldet aktuell Rekorde: den Schulen seien im gerade begonnenen Schuljahr so viele PädagogInnen wie noch nie zugewiesen worden, es gäbe auf 11,7 SchülerInnen einen Pädagogen (2010 war das Verhältnis 12,6 zu 1).
Am Donnerstag beginnt die Schule wieder in Hamburg. Die Schulbehörde hat schon mitgeteilt, dass jetzt etwa 200 Grundschulen Ganztagsschulen sind. Dazu kommen noch viele weiterführende Schulen.
„Was sicherlich bildungspolitisch richtig ist, hat in der Praxis eine erhebliche Kehrseite“, kommentiert Anja Bensinger-Stolze, neue Vorsitzende der GEW Hamburg: „Bezahlt wird diese Entwicklung nämlich durch eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen bei den schulischen Beschäftigten!“
Mehr als 1000 PädagogInnen der Hamburger Schulen - Lehrkräfte, SozialpädagogInnen, ErzieherInnen und andere - haben am Aschermittwoch gegen zunehmende Arbeitsbelastung an den Schulen demonstriert.
2013 wird das „Lehrerarbeitszeitmodell“ 10 Jahre alt — das sind 10 Jahre zu viel: Arbeitsverdichtung, Belastungen und Mehrarbeit nehmen an den Schulen zu für alle Beschäftigten: Lehrkräfte, ErzieherInnen, SozialpädagogInnen, TherapeutInnen.
"Nur in Hamburg gibt es seit 10 Jahren ein Arbeitszeitmodell, das von den Lehrkräften immer mehr Unterricht verlangt und sie mit immer neuen Aufgaben wie z. B. ausgeklügelten Berichten und Statistiken, Leistungsvergleichen und Tests sowie Verwaltungsaufgaben zuschüttet.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wirft den Kultusministern vor, die Ergebnisse der neuen Grundschulstudien schön zu reden und Alarmsignale zu ignorieren. „Bereits seit einigen Jahren gibt es deutliche Anzeichen, dass die Grundschulen durch die Vielzahl schlecht vorbereiteter ‚Reformmaßnahmen‘ in ihrer positiven Entwicklung gestört worden sind.