Die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an den Hochschulen sind geprägt von Zeitverträgen mit immer kürzeren Vertragslaufzeiten, unsicheren Berufsperspektiven, mangelnder Ausstattung der Arbeitsplätze und einer zunehmenden Arbeitslast. Seit 2010 setzt sich die GEW mit dem Templiner Manifest (www.templiner-manifest.de) für den „Traumjob Wissenschaft“ ein.
Hochschule und Forschung
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) verbucht die Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes, die heute im Bundestagsplenum ansteht, als „wichtigen Teilerfolg“. „Die Gesetzesänderung, die die Große Koalition auf den Weg gebracht hat, bleibt in vielen Punkten hinter den Forderungen der GEW zurück. Aber Rahmenbedingungen für den Kampf um faire Beschäftigungsbedingungen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen werden sich verbessern.
Nur wenige Änderungen am Regierungsentwurf zur Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes hat der Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung heute mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD beschlossen. Weitergehende Änderungsanträge der Oppositionsfraktionen DIE LINKE und Bündnis 90/DIE GRÜNEN wurden abgelehnt. Der Gesetzentwurf wird nun mit den Ausschussempfehlungen im Plenum des Deutschen Bundestages behandelt, voraussichtlich noch in diesem Jahr.
Mehr als 100 Aktionen bundesweit, staunende Gesichter über die schlechten Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Personals aber auch eine Menge Spaß und Kreativität—das ist die Bilanz der Aktionswoche Traumjob Wissenschaft. Ein Fazit.
Am Donnerstag wird der Bundestag den Gesetzentwurf der Bundesregierung für eine Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) in erster Lesung beraten. Um den Druck auf Regierung und Parlament zu erhöhen, hat die GEW vom 2. bis 6. November zu einer bundesweiten Aktionswoche aufgerufen. Sie steht unter dem Motto „Traumjob Wissenschaft“.
Die Kampagne für den „Traumjob Wissenschaft“ ist in eine entscheidende Phase getreten: „Dauerstellen für Daueraufgaben – verlässliche Berufsperspektiven“ unter diesem Motto stehen Aktionen, die Kolleginnen und Kollegen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen bundesweit vom 2. bis 6. November 2015 durchführen werden. Immer mehr Zeitverträge mit immer kürzeren Laufzeiten, lange und steinige Karrierewege – diese Probleme werden von niemandem mehr geleugnet.
Für viele ist es ein Traumjob, aber leider unter prekären Arbeitsbedingungen. Studium, Lehre und Forschung bauen auf ein System prekär Beschäftigter. So kann es nicht weiter gehen. Die GEW setzt sich für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein - in der Aktionswoche "Traumjob Wissenschaft": Dauerstellen für Daueraufgaben, verlässliche Berufsperspektiven. Mach mit!
Es ist etwas faul an Deutschlands Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird immer mehr verlangt – exzellente Forschung, hochwertige Lehre, intensive Betreuung von immer mehr Studierenden, Umsetzung von Hochschul- und Studienreformen, Einwerbung von Drittmitteln, qualifiziertes Wissenschaftsmanagement. Dem stehen miserable Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen gegenüber: Neun von zehn wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben einen Zeitvertrag, über die Hälfte der Zeitverträge hat eine Laufzeit von unter einem Jahr.
Die Ereignisse überstürzen sich: Erst vorige Woche haben sich die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD auf Eckpunkte zur Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) verständigt. Bereits vorgestern folgte Bundesbildungs- und -forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) mit einem eigenen Gesetzentwurf. Dem Vernehmen nach hat sie damit nicht nur den Koalitionspartner, sondern auch ihre eigene Fraktion überrascht.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat zurückhaltend auf den Gesetzentwurf zur Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes reagiert, den Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) gestern überraschend vorgelegt hat. „In weiten Teilen folgt der Gesetzentwurf den Eckpunkten der Koalitionsfraktionen. Er weist damit in die richtige Richtung.
Frankfurt a.M./Berlin – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die von CDU/CSU und SPD vorgelegten Eckpunkte zur Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes als „Durchbruch im Kampf gegen das Befristungsunwesen in der Wissenschaft“ begrüßt. „Immer mehr Zeitverträge mit immer kürzeren Laufzeiten – diese Entwicklung schadet nicht nur den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sondern auch der Kontinuität und damit Qualität von Forschung und Lehre sowie der Attraktivität des Arbeitsplatzes Hochschule und Forschung.
Die GEW fordert die Bundesregierung auf, bei der Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes aufs Tempo zu drücken. Noch vor der Sommerpause müsse ein entsprechender Gesetzentwurf vorgelegt werden. Union und SPD hätten bereits in ihrem Koalitionsvertrag vom Dezember 2013 eine Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes angekündigt, bis heute jedoch keinen Gesetzentwurf vorgelegt.