Der Bildungsbereich in Hamburg ist massiv von der Politik der Schuldenbremse betroffen. Reales Absinken der Haushaltsmittel für Schulen, Kitas und Hochschulen in den kommenden acht Jahren wird das Angebot an Bildung für die Kinder und Jugendlichen sowie die Studierenden weiter verringern und die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen in allen Bildungsbereichen weiter verschlechtern.
Presseredaktion
Aktuelle Meldungen
Über 150 Delegierte aus allen Bildungsbereichen haben beim Herbst-Gewerkschaftstag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, GEW Hamburg, den Zustand des Hamburger Bildungssystems scharf kritisiert.
"Das Bildungswesen in Hamburg ist durch eine deutliche Unterfinanzierung gekennzeichnet. Verstärkt wird sie durch die Schuldenbremse, wegen der die Regierung nur noch jährliche Kostensteigerungen von 0,88% zulassen will. Übertroffen wird dies allein durch Inflation (von Tarifsteigerungen gar nicht zu reden).
Anlässlich des Antrags der Fraktion der Grünen an die Bürgerschaft, das Lehrerarbeitszeitmodell zu überarbeiten, erklärt Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg: „Es ist wirklich dringend, dass die Bürgerschaft sich mit dem Lehrerarbeitszeitmodell erneut befasst. Zehn Jahre ist die Einführung her und inzwischen sind so viele neue Aufgaben auf die Lehrkräfte eingestürzt, dass die Belastungen durch Mehrarbeit für viele Kolleginnen und Kollegen kaum noch zu ertragen sind.
Unterschiedliche Löhne für gleiche Arbeit, Beliebigkeit bei der Urlaubsregelung, seit vielen Jahren keine Lohnerhöhung? Löhne deutlich unter dem branchenüblichen Niveau? Das ist Alltag in der Firma Neupack! Es herrscht eine willkürliche Firmenpolitik, mit der jetzt Schluss gemacht wird. Seit dem 1. November 2012 befinden sich die Beschäftigten des Verpackungsmittelherstellers im unbefristeten Streik. Mit dem Arbeitskampf will die Gewerkschaft IG BCE einen Haustarifvertrag durchsetzen.
Trotz erheblichem Aufwand der öffentlichen Verwaltungen, der Agentur für Arbeit, von Arbeitgeberorganisationen und Kammern zur Verbesserung des Übergangssystems von der Schule in das Berufsleben zeigen die jüngsten Daten der Schulbehörde, dass die Chancen für Hamburgs Jugend auf qualifizierte Ausbildung sehr gering sind.
„Das Ergebnis der Grundschulstudie hat die GEW nicht wirklich überrascht,“ erklärte der GEW Vorsitzende, Klaus Bullan. Die Erkenntnisse entsprechen im Wesentlichen dem, was bereits in vorherigen Untersuchungen deutlich geworden ist. Insbesondere der hohe Anteil von Kindern aus Migrationsfamilien führt in Hamburg dazu, dass die Leistungen in Lesen, Zuhören und Rechnen in Hamburg unter den Bundesdurchschnitt liegen. Betrachtet man die Gruppen getrennt, so würde Hamburg ein guten Mittelplatzfeld erreichen. Ingesamt hat die Untersuchung gezeigt, dass Grundschulen gute Ergebnisse erreichen.
Das Bündnis gegen Rotstift kritisiert das Finanzrahmengesetz, das der SPD-Senat am heutigen Dienstag beschließen will. Das Gesetz zementiere die 10-Jahres-Planung und lasse keinerlei Spielräume zu. Das Bündnis lehnt das Gesetz ab und fordert mehr Investitionen in Bildung und Soziales und die Abkehr von den Kürzungsplänen.
Am 21.09. finden bundesweit Veranstaltungen zum Deutschen Weiterbildungstag statt. In Hamburg öffnet der „Hamburger Bildungskiez“ im Museum der Arbeit seine Pforten. Hier stellen Anbieter von Weiterbildung ihre Angebote vor. Die GEW Hamburg lädt aus diesem Anlass zu einem Protest- und Infostand (21.09.12, Wiesendamm 1, Hamburg-Barmbek, 10 – 17 Uhr) ein, um auf die desolaten Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung hinzuweisen.
Frankfurt a.M./Berlin – Als ein „Armutszeugnis für die Bildungspolitik in Deutschland und Alarmsignal“ hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine der Kernaussagen der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2012“ gewertet: Laut der Untersuchung haben 22 Prozent der 25 bis 34jährigen Erwerbstätigen einen niedrigeren Abschluss als ihre Eltern – und nur 20 Prozent einen höheren. „Offenbar stagniert das Bildungsniveau in Deutschland. Dabei öffnet sich die Schere zwischen höher und schlechter qualifizierten Menschen immer weiter.
Nach langem Nachdenken und mehreren Ankündigungen informiert der Schulsenator nun – am 3.9. genau rechtzeitig zu den Personalrätekonferenzen der GEW - die Hamburger Lehrkräfte über die geplanten Entlastungsmaßnahmen durch Aufgabenkritik.
Das Hamburger „Bündnis gegen Rotstift“ hat sich in einem offenen Brief an die SPD-Politiker in den Bezirken und Distrikten gegen die Kürzungspläne des Senats im Sozialbereich und im öffentlichen Dienst ausgesprochen. Das Bündnis aus Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und Dachverbänden ruft die SPD-Basis auf, sich für die Rücknahme der Kürzungen stark zu machen und kündigt weitere Protestaktionen an.
Das Bündnis „Umfairteilen – Reichtum besteuern!“ fordert eine stärkere Besteuerung großer Vermögen zur Finanzierung des Sozialstaats und plant einen bundesweiten Aktionstag am 29. September 2012. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist eine der 23 Organisatoren des Bündnisses und ruft ihre Mitglieder auf, sich am Aktionstag und an der Vorbereitung zu beteiligen.