Anlässlich des Antrags der Fraktion der Grünen an die Bürgerschaft, das Lehrerarbeitszeitmodell zu überarbeiten, erklärt Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg: „Es ist wirklich dringend, dass die Bürgerschaft sich mit dem Lehrerarbeitszeitmodell erneut befasst. Zehn Jahre ist die Einführung her und inzwischen sind so viele neue Aufgaben auf die Lehrkräfte eingestürzt, dass die Belastungen durch Mehrarbeit für viele Kolleginnen und Kollegen kaum noch zu ertragen sind. Die flächendeckende Einführung der Ganztagsschule, Inklusion an allen Schulen, Qualitätsmanagement und vieles mehr machen insbesondere Kooperationszeiten für alle Lehrkräfte erforderlich, die im alten Arbeitszeitmodell nicht berücksichtigt sind.“
Aufgabenkritik und kleine kosmetische Reparaturen reichen nicht aus, um die Gesundheit der Lehrkräfte angesichts ständig steigender psychischer und physischer Belastungen zu erhalten. Hamburgs Lehrkräfte haben deutlich höhere Unterrichtsstundenverpflichtungen als die Kolleginnen und Kollegen in den Nachbarländern – die GEW Hamburg fordert vom Senat eine unabhängige Untersuchung der Lehrerarbeitszeit. Auch die Schuldenbremse darf nicht als Grund für die ungerechte Überbeanspruchung von Hamburgs Lehrkräften herhalten. Gute Schule braucht gute Arbeitsbedingungen!