Skandalöse Beschäftigungsbedingungen in der Weiterbildung sind fehl am Platz!

20. September 2012Von: PresseredaktionThema: Erwachsenenbildung
GEW zum Deutschen Weiterbildungstag am 21.09.2012

Am 21.09. finden bundesweit Veranstaltungen zum Deutschen Weiterbildungstag statt. In Hamburg öffnet der „Hamburger Bildungskiez“ im Museum der Arbeit seine Pforten. Hier stellen Anbieter von Weiterbildung ihre Angebote vor. Die GEW Hamburg lädt aus diesem Anlass zu einem Protest- und Infostand (21.09.12, Wiesendamm 1, Hamburg-Barmbek, 10 – 17 Uhr) ein, um auf die desolaten Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung hinzuweisen.

Weiterbildung ist mehrWert“, unter diesem Motto weist der Deutsche Weiterbildungstag 2012 auf die gestiegene Bedeutung des lebensbegleitenden Lernens hin. „Forderungen, die allgemeine, politische und beruflich qualifizierende Weiterbildung auszubauen, finden gesellschaftlich breite Zustimmung. Doch immer unerträglicher wird die Kluft zwischen Politikerreden zum Lob der Weiterbildung und dem Zustand, dass Beschäftigte in der Weiterbildung als billige Tagelöhner arbeiten müssen, besonders im staatlich finanzierten Bereich der Weiterbildung“, so Dirk Mescher, Geschäftsführer der GEW, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Hamburg.

„Beispiel Volkshochschule: An der Hamburger VHS sind die Honorare seit 1995 eingefroren - weil die Schulbehörde eine Honorarerhöhung strikt ablehnt.  Das bedeutet 17 Jahre ohne Inflationsausgleich, bei explodierenden Mieten und Lebenshaltungs-kosten!

Beispiel Integrationskurse: Deutschkurse für MigrantInnen werden von den Trägern im Auftrag des Bundesinnenministeriums durchgeführt. Der Staat zahlt den Trägern aber so wenig Geld für die Kurse, dass die Träger gar keine angemessenen Honorare zahlen können, selbst wenn sie wollten. Festanstellungen kämen sie noch teurer. Der Staat fördert so prekäre Beschäftigung“, erläutert Claudia Dorothee Otten, Weiterbildungslehrerin und Mitglied der Kursleitervertretung in der VHS Hamburg.

„Die GEW unterstützt die Forderungen der Weiterbildungslehrkräfte nach vergleich-baren Arbeits- und Einkommensbedingungen mit denen der LehrerInnen im staatlichen Schulwesen“, betont Dirk Mescher. „Dafür müssen Bund, Länder und Kommunen die notwendigen Mittel bereit stellen. Skandalöse Beschäftigungsbedingungen in der Weiterbildung sind fehl am Platz!“

Auf diese Problematiken weist der Protest- und Infostand am 21.09. hin. Besonders interessant dürfte der „Chor der kranken KursleiterInnen“ sein, der am Freitag um 15:00 Uhr am Stand auftritt.