Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Bundesregierung aufgefordert, die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte und die Qualität der Integrationskurse zu verbessern. „Lehrkräfte in Integrationskursen müssen grundsätzlich fest angestellt und tariflich – orientiert am Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD), Entgeltgruppe 11 – bezahlt werden“, sagte Ansgar Klinger, für Weiterbildung verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied, am Donnerstag mit Blick auf die „Woche der Integrationskurse“ des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Erwachsenenbildung
Die GEW fordert ein Bundesgesetz für die Weiterbildung. In dem Gesetz müssten Regelungen zu Information und Beratung, Lernzeiten und der Finanzierung der Weiterbildung verankert werden. „Von der Weiterbildung wird zu Recht viel erwartet: Sie soll gesellschaftliche Prozesse der Individualisierung und Pluralisierung sowie des Strukturwandels und der Digitalisierung unterstützen, sie soll Fragen einer älter werdenden Gesellschaft lösen und die Zivilgesellschaft mitentwickeln.
Freiberufliche Lehrkräfte, die in Integrationskursen Deutsch unterrichten, sollen mehr Geld bekommen. Die Honorarsätze steigen von 23 auf 35 Euro pro Unterrichtseinheit. Doch es gibt ein Schlupfloch, die Erhöhung zu umgehen.
Die Weiterbildung wurde wie kein anderer Bildungsbereich in den letzten Jahren den Marktgesetzen unterworfen. Dies hat drastische Konsequenzen für die Situation von Beschäftigten und Institutionen, die mit ständiger Verknappung von Fördermitteln, kurzfristigen Projektförderungen und prekären Arbeitsverhältnissen konfrontiert sind. Mit den "Weimarer Thesen" hat die GEW in sieben Themenfeldern aktuelle Forderungen und Zukunftsperspektiven formuliert.
Hohe Anforderungen, gute Leistung aber miese Bezahlung und fehlende Rechte– das ist die verbreitete Erfahrung besonders für Lehrkräfte in der öffentlich geförderten Erwachsenen‐ und Weiterbildung. Das wollen wir als GEW nicht länger hinnehmen. Wir haben Forderungen entwickelt , die auch in der Politik gehört werden. Sie durchzusetzen, bedarf es aber gemeinsamer Anstrengungen. Gewerkschaften handeln für ihr Mitglieder.
„Das Bundesministerium des Innern (BMI) hat offenbar verstanden: Integrationsarbeit und Sprachunterricht können nicht von Billiglöhnern geleistet werden. Darauf hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) immer wieder hingewiesen. Es gibt keine Lehrkräfte, die diese Arbeit für ein Einkommen auf Hartz IV-Niveau machen wollen“, sagte Ansgar Klinger, für Weiterbildung verantwortliches GEW-Bundesvorstandsmitglied, am Donnerstag mit Blick auf Medienberichte.
Nach Schätzungen der GEW sind mindestens 100 freiberufliche KursleiterInnen bei der Hamburger Volkshochschule sogenannte „arbeitnehmerähnliche Personen“, die u. a. das Recht auf bezahlten Urlaub haben. Die meisten der betroffenen KursleiterInnen arbeiten in dem Bereich DaZ (Deutsch als Zweitsprache) bei der VHS, in dem es vor allem um Sprach- und Integrationskurse für Zugewanderte und Flüchtlinge geht.
In den letzten Tagen haben die ersten KursleiterInnen bescheinigt bekommen, dass sie für 2015 von der VHS 7,7% ihrer Bruttojahreseinnahmen als zusätzliches Urlaubsentgelt erhalten.
Sie sind als freiberufliche Lehrkraft im Weiterbildungsbereich, an einer Volkshochschule, Sprachschule, Musikschule, in Integrationskursen oder als Lehrbeauftragte/r an einer Hochschule beschäftigt? Dann ist dieser Ratgeber für Sie!
Nach Schätzungen der GEW sind mindestens 100 freiberufliche KursleiterInnen bei der Hamburger Volkshochschule sogenannte „arbeitnehmerähnliche Personen“, die u. a. das Recht auf bezahlten Urlaub haben. Wenn die KursleiterInnen diese Ansprüche bisher thematisiert haben, wurde ihnen angedroht, bei einer offiziellen Urlaubs-Antragstellung Kürzungen ihrer Honorarverträge und Stundenumfänge zu bekommen.
Die GEW fordert deutlich größere Anstrengungen, die soziale Absicherung der Beschäftigten in der Weiterbildung zu verbessern und prekären Arbeitsverhältnissen einen Riegel vorzuschieben. „Auch mit Blick auf den demografischen Wandel und den immer wieder beschworenen Fachkräftemangel ist eine Gesamtstrategie von Bund, Ländern und Kommunen für ein zukunftsfähiges lebensbegleitendes Lernen dringend notwendig.
Die von der Behörde angekündigte Erhöhung der Kursleiterhonorare von nominell 4,67% stößt auf Empörung der Betroffenen.
Wertschätzung geht anders. Die Versammlung der Kursleitenden (KL) in der VHS-Region Ost in Hamburg-Farmsen brachte ihre Verärgerung mit einer Protestresolution an Schulsenator Ties Rabe zum Ausdruck.
Seit 18 Jahren haben die KL in der VHS Hamburg keine Honorarerhöhung mehr gesehen. Damals wurden die Honorare der
Am 21.09. finden bundesweit Veranstaltungen zum Deutschen Weiterbildungstag statt. In Hamburg öffnet der „Hamburger Bildungskiez“ im Museum der Arbeit seine Pforten. Hier stellen Anbieter von Weiterbildung ihre Angebote vor. Die GEW Hamburg lädt aus diesem Anlass zu einem Protest- und Infostand (21.09.12, Wiesendamm 1, Hamburg-Barmbek, 10 – 17 Uhr) ein, um auf die desolaten Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung hinzuweisen.