Die GEW begrüßt, dass die Hamburger Volkshochschule (VHS) die Standardhonorare für die freiberuflichen VHS-Kursleitungen anhebt. „Das ist ein Erfolg jahrelanger Aktivitäten von GEW und Kursleitungen und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, so Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg.
Erwachsenenbildung
Detlef Zunker hielt auf der 1.-Mai-Auftaktkundgebung 2023 für die GEW eine Rede zur Lage der Erwachsenenbildung in Hamburg:
Rede auf der 1.-Mai-Auftaktkundgebung von Detlef Zunker
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir sind dem DGB Hamburg sehr dankbar, dass wir als GEW Hamburg diesen Beitrag über die Lage der Erwachsenenbildung (nicht nur hier in Hamburg) halten dürfen.
In 2022 haben wir zwei lautstarke Kundgebungen für die berechtigten Forderungen der Kursleitenden an der VHS Hamburg durchgeführt – mit Eurer zahlreichen Beteiligung, Kunst und Musik.
Unsere politischen Gespräche mit den bildungspolitisch Verantwortlichen der rot-grünen Regierung stießen auf viel Verständnis für die prekäre Situation der Kursleitenden – Taten folgten jedoch nicht. Rot-Grün lehnte ab, den Hamburger Haushalt so auszustatten, dass unsere Forderungen erfüllt werden können.
Heute hat Schulsenator Ties Rabe die Bilanz von zwei Jahren Corona in der Volkshochschule vorgestellt. Dabei betonte er, dass die Mitarbeiter*innen der VHS trotz der widrigen Bedingungen seit Beginn der Pandemie in 2020 sehr erfolgreiche Bildungsmaßnahmen anbieten konnten.
Nur auf Nachfrage räumte der Senator die schlechten Arbeitsbedingungen ein, die auch dazu führen, dass es einen Fachkräftemangel gibt.
Nachhaltige und faire Bezahlung – mehr soziale Sicherheit für VHS-Dozent*innen! Das fordern die VHS-Kursleiter*innen und die GEW Hamburg. Zur Bekräftigung ihrer Forderungen hatte die GEW eine Unterschriftenaktion VHS FAIR initiiert und insgesamt über 2000 Unterschriften von VHS Kursleitenden und - Teilnehmer*innen gesammelt.
Die GEW und die Kursleiter*innen fordern den Senat und die Bürgerschaft auf, in den nächste Woche beginnenden Haushaltsberatungen Geld zur Verbesserung der Honorare und der sozialen Absicherung der Kursleiter*innen bereit zu stellen.
Nachhaltige und faire Bezahlung – mehr soziale Sicherheit für VHS-Dozent*innen! Das fordern die VHS-Kursleiter*innen und die GEW Hamburg. Zur Bekräftigung ihrer Forderungen fand am heutigen Mittwoch eine Demonstration vom Bahnhof Sternschanze bis zur VHS Mitte statt. Die GEW hat zudem eine Unterschriftenaktion VHS FAIR gestartet.
Nachhaltige und faire Bezahlung – mehr soziale Sicherheit für VHS-Dozent*innen! Das fordern die VHS-Kursleiter*innen und die GEW Hamburg. Zur Bekräftigung ihrer Forderungen fand am heutigen Mittwoch eine Demonstration vom Bahnhof Sternschanze bis zur VHS Mitte statt. Die GEW hat zudem eine Unterschriftenaktion VHS FAIR gestartet.
Im rot-grünen Koalitionsvertrag lassen sich für die Beschäftigten in der Erwachsenenbildung einige Passagen finden, die darauf hindeuten, dass die Lobbyarbeit der GEW im Wahlkampf mit ihren Veranstaltungen und dem Hamburger Appell Gute Weiterbildung positive Wirkung gezeigt hat.
Die Hamburger Volkshochschule (VHS) beschäftigt insgesamt etwa 1650 Kursleiter*innen, darunter viele ›arbeitnehmerähnliche‹. Das sind die Kursleiter*innen, die mindestens die Hälfte ihres Einkommens aus der VHS-Tätigkeit bestreiten und deshalb in besonderer Weise von den Aufträgen der VHS abhängig sind. Die GEW fordert daher gemeinsam mit den VHS-Kursleitungsvertretungen vom Senat, von der Bürgerschaft sowie der Behörde für Schule und Berufsbildung, der VHS die Mittel zur Verfügung zu stellen, um das Folgende umzusetzen:
Für alle VHS-Kursleiter*innen soll gelten:
Die Hamburger Volkshochschule (VHS) beschäftigt insgesamt etwa 1650 Kursleiter*innen, darunter viele ›arbeitnehmerähnliche‹. Das sind die Kursleiter*innen, die mindestens die Hälfte ihres Einkommens aus der VHS-Tätigkeit bestreiten und deshalb in besonderer Weise von den Aufträgen der VHS abhängig sind.
VHS Fair – Forderungen für die Kursleiter*innen an der VHS Hamburg
Bis zur Jahrtausendwende waren die Träger der beruflichen Erwachsenenbildung wie Grone, DAA, die TÜV-Akademien, das bfw des DGB, das BFZ Essen oder die DEKRA-Akademie angesehene Bildungseinrichtungen, für Lehrer*innen durchaus eine attraktive Alternative zum Schuldienst. Dort gab es tariflich geregelte Entlohnungs- und Beschäftigungsbedingungen, vergleichbar mit denen der staatlichen Schulen. 25 Unterrichtsstunden waren üblich, die Eingruppierung für Lehrkräfte nach dem damaligen BAT IIa (wie bei angestellten Lehrer*innen im öffentlichen Dienst) weit verbreitet.
Hamburg braucht qualitativ hochwertige Weiterbildungsangebote. Weiterbildung muss für alle zugänglich sein, unabhängig von der sozialen Herkunft und vom finanziellen Hintergrund. Nur so ist es möglich, die Herausforderungen des Arbeitsmarktes durch den Fachkräftemangel, digitale Transformationen und Klimawandel zu bewältigen. Niemand darf im Strukturwandel zurückgelassen werden. Hier bedürfen die gering Qualifizierten und Personen mit Migrationshintergrund besonderer Unterstützung, um nicht den Anschluss zu verlieren.