Die Gesundheitsminister*innen aus Bund und Ländern hatten am Montag beschlossen, dass Pädagog*innen an Grund- und Sonderschulen und Erzieher*innen an Kitas von der dritten in die zweite Impfgruppe vorrücken und damit schneller geimpft werden können. Das hatte die GEW ausdrücklich begrüßt.
Arbeits- und Gesundheitsschutz
Zum Schutz vor Corona-Infektionen sollen sich Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen sowie Erzieherinnen und Erzieher in Kitas früher impfen lassen können als bisher geplant. Sie rücken damit von der dritten in die zweite Gruppe der Impf-Reihenfolge vor. Darauf verständigte sich die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag. Die Änderung der Impfverordnung soll voraussichtlich an diesem Mittwoch in Kraft treten. Sie betrifft etwa eine Million Menschen.
GEW hatte lange besseren Schutz angemahnt
Die GEW fordert den Schulsenator auf, während der Ferien die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Schule in der Pandemie gelingen kann.
Jeder dritte Beschäftigte macht sich im zweiten Lockdown einer Umfrage zufolge Sorgen, sich bei der Arbeit oder auf dem Weg dorthin mit dem Coronavirus anzustecken. Menschen, die im Bereich Erziehung oder Soziales arbeiten, sind besonders beunruhigt.
Lehrerinnen und Lehrer sind durch die anhaltende Coronakrise massiv belastet. Jede vierte Lehrkraft ist regelmäßig emotional erschöpft und zeigt Burnout-Sympto-me. Das ist ein Ergebnis der DAK-Untersuchung „Lehrergesundheit in der Corona-Pandemie“.
Bundes-Gesundheitsminister Spahn hat eigenständige Corona-Schnelltests für Kitas und Schulen ins Gespräch gebracht. Unabhängig davon, dass in Hamburg solche Tests nicht geplant werden hilft dieser völlig undurchdachte Vorschlag nicht weiter. Denn:
Welche Maske bekomme ich?
In Rundschreiben und in der Presse spricht die BSB davon, dass an die Lehrkräfte und weiteren Beschäftigten FFP-2-Masken verteilt werden. Im Moment kommen aber CPA-Masken an den Schulen an. Müssen sich die Beschäftigten Sorgen machen?
Zunächst ist das zur Verfügung stellen von Masken für die Beschäftigten eine Selbstverständlichkeit, die keine Rundschreiben und Pressemitteilungen verdient. Hier hätte sich die BSB anders verhalten können und sollen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert in der Corona-Pandemie eine bessere Absicherung für Eltern, wenn Kinder in Quarantäne müssen oder die Schule beziehungsweise Kita Corona-bedingt schließt. Eltern brauchen ein Recht, zu Hause zu bleiben!
Eltern müssten einen „Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber“ haben, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Deutsche Gewerkschaftsbundes (DGB), Elke Hannack, am Mittwoch in Berlin mit Blick auf die Reform des Infektionsschutzgesetzes, dass sodann am Donnerstag vom Bundestag beschlossen wurde.
Die Schulbehörde hat 400 Euro pro Klassenraum zusätzlich mobilisiert, die von den Schulen in den Gesundheitsschutz investiert werden können. Es können auch Gelder zusammengelegt und so beispielsweise für besonders schwierige Räume Luftreinigungsgeräte angeschafft werden.
Die steigenden Zahlen an Corona-Infizierten in Schulen und Kitas machen großflächige Quarantänemaßnahmen und Testungen notwendig. Allerdings erhält die GEW täglich Nachrichten, aus Schulen und Kitas, dass die Gesundheitsämter nicht mehr mit ihren Aufgaben nachkommen. Entweder werden gar keine Maßnahmen ergriffen oder vorsorglich alle in Quarantäne geschickt, Testungen werden nicht nachvollziehbar angeordnet oder abgelehnt. Schulleitungen werden z.T. von Gesundheitsämtern gebeten erste Maßnahmen schon einmal zu ergreifen, man würde dann später reagieren.
Bereits im Juli 2017 haben wir ein erstes GEW Care Paket – Gesundheitsschutz für die Beschäftigten an Hamburger Schulen – herausgegeben. Bei vielen Beratungen ist deutlich geworden, dass es zum Thema Gefährdungsbeurteilung immer wieder Fragen gibt, die wir Euch in der neuen Broschüre, dem GEW Care Paket Spezial: Gefährdungsbeurteilung, beantworten wollen. Sie soll Euch eine Hilfestellung bieten und Euch auch motivieren das Instrument der Gefährdungsbeurteilung (GBU) bei Euch an den Schulen einzufordern.
Die Broschüre ist über die GEW-Geschäftsstelle erhältlich.
In der gegenwärtigen Corona Pandemie sind Berufsgruppen, die über längere Zeit im Kontakt mit einer Vielzahl anderer Menschen stehen, besonders gefordert. Je früher im Falle einer Infektion mit dem Corona Virus diese Infektion festgestellt wird, desto besser ist dies für die oder den Erkrankten wie für seine Umwelt.