Arbeitszeitberechnungen der vergangenen Jahre haben es immer wieder eindrücklich be legt: Die zeitliche Belastung von Lehrkräften ist zu hoch – ganz im Gegensatz zum oft zitierten Halbtagsjob. Nichtsdestotrotz haben Bildungsminister_innen in vielen Bundesländern und al- ler Couleur immer wieder an der Pflichtstundenschraube gedreht und die Arbeit der Lehrkräfte weiter verdichtet. In Schleswig- Holstein ist uns die letzte Pflichtstundenerhöhung durch die FDP/ CDU Regierung im Jahr 2010 noch gut in Erinnerung – wir spüren sie täglich!
Arbeitszeit
Werde ich als Lehrkraft, ErzieherIn, SozialpädagogIn mit meiner Arbeitszeit korrekt und nach den geltenden Regeln an der Schule eingesetzt?
Das können die schulischen Beschäftigten jetzt selbst einschätzen anhand von Checklisten, die die GEW entwickelt hat. Auch schulische Personalratsmitglieder können anhand einer speziellen PR Checkliste überprüfen, ob die KollegInnen an ihrer Schule korrekt eingesetzt sind.
Die Checklisten finden sich exklusiv für Mitglieder im Downloadbereich unserer Homepage hier.
Veranstaltung am 15.10.15, 16 – 19 Uhr zum niedersächsischen Urteil in Sachen LehrerInnenarbeitszeit
- Einstiegsvortrag durch Heidi Schuldt, Rechtsanwältin und Gewerkschaftssekretärin im Rechtschutz der GEW Niedersachsen
Die standardisierte Arbeitszeit und festgelegte Arbeitsorte schwinden zunehmend. Die Gestaltung der Länge und Lage der Arbeitszeit sind aber eine wesentliche Bedingung, um gesund und langfristig motiviert zu arbeiten. Wie sieht der rechtliche Rahmen aus und welche Möglichkeiten der Regulierung im Betrieb gibt es? Aktuelle Erkenntnisse aus der Wissenschaft zeigen gesundheitsförderliche Herangehensweisen auf. Praktische Erfahrungen aus Tarifpolitik und betrieblicher Realität markieren den möglichen Umgang mit Belastungsreduzierung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Auf dem Hamburger Gewerkschaftstag am 27.5.2015 haben die Delegierten der GEW Hamburg einen wegweisenden Beschluss zur Arbeitszeit von Lehrer*innen gefasst. Dieser Beschluss ist uns nicht leicht gefallen und brauchte einen Vorlauf von zwei Jahren.
Vorlauf seit 2013
Über 70 KollegInnen aus den Bundesländern Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind am 17. April ins Curio-Haus gekommen, um länderübergreifend über Perspektiven der LehrerInnen-Arbeitszeit zu diskutieren.
Freitag 17.04.2015, 10.00-16.00 Uhr / Curiohaus / Rothenbaumchaussee 15 / 20148 Hamburg
09.30 Uhr - Beginn, Kaffee
10.00 Uhr - Begrüßung durch Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg, Ablauf und Organisatorisches, Moderation: Dirk Mescher, Geschäftsführer der GEW Hamburg
10.15 Uhr - Geschichte des "Hamburger Arbeitszeitmodells", Hans Voß, GEW Hamburg
11.00 Uhr - Veränderungen in der Lehrerarbeitszeit, Bernd Winkelmann seit 1989, GEW Bremen - Diskussion
11.45 Uhr - Mittagspause
Immer länger und schneller arbeiten?
Nein Danke!
Kongress am 10. Mai 2014 in Hamburg
in der Angerstraße 7 - 11 (Gewerbeschule 1)
Leider nicht barrierefrei.
Einlass: 09:00 Uhr - Beginn: 10:00 Uhr
Eintritt frei. Jetzt anmelden.
Diskutieren wir eine neue Definition des Arbeitsbegriffs, die Abkehr vom Wachstumszwang und die Verkürzung der Vollzeit auf eine 30-Stunden-Woche.
Diskussion - Workshops - Rahmenprogramm
Seit 2003 (eingeführt vom damaligen Bildungssenator Lange, FDP) arbeiten Lehrkräfte an Hamburgs Schulen nach dem "Arbeitszeitmodell" (AZM), das angeblich alle Bereiche der Lehrertätigkeit abbilden sollte.
Sprachlich ungenau wird im Schulalltag der Begriff „Arbeitszeitmodell“ (AZM) benutzt, um zu beschreiben, wie in den Schulen die Arbeitszeit abgerechnet wird. Es handelt sich aber nicht mehr nur um ein „Modell“, sondern um die Realität des Arbeitsalltags. Da sich der Begriff aber in der Diskussion durchgesetzt hat, wird er in diesem Artikel verwandt. Der Arbeitszeiteinsatz regelt sich auf der Grundlage einer Verordnung.
Aus Sicht der GEW muss das Lehrerarbeitszeitmodell, das 2013 zehn Jahre besteht, durch ein realistisches Modell abgelöst oder grundlegend reformiert werden.
Schon die von der Behörde eingesetzte Behlerkommission hatte mehr als 40 zusätzliche Aufgaben festgestellt, die durch das Arbeitszeitmodell nicht abgedeckt sind. Seit der Arbeit dieser Kommission sind weitere Aufgaben dazugekommen, die im L-AZM nicht abgebildet sind (zu nennen sind z.B. nur die Themenkreise Inklusion und Ganztag).
Anlässlich des Antrags der Fraktion der Grünen an die Bürgerschaft, das Lehrerarbeitszeitmodell zu überarbeiten, erklärt Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg: „Es ist wirklich dringend, dass die Bürgerschaft sich mit dem Lehrerarbeitszeitmodell erneut befasst. Zehn Jahre ist die Einführung her und inzwischen sind so viele neue Aufgaben auf die Lehrkräfte eingestürzt, dass die Belastungen durch Mehrarbeit für viele Kolleginnen und Kollegen kaum noch zu ertragen sind.