Das von Senator Rabe in Auftrag gegebene Gutachten der Professoren Schuck und Rauer macht deutlich, dass der Anstieg von Schülerinnen und Schülern mit einem sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Sprache und emotional-soziale Entwicklung (LSE) nicht aufgrund falscher Diagnosen zustande kommt, wie der Senator suggeriert. Stattdessen verweisen sie auf drei Gründe.
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Aus Sicht des Hamburger „Bündnis gegen Rotstift“ wird die sozial- und bildungspolitische Situation in der Hansestadt zunehmend prekärer und ist stark angespannt. Während der Senat erhöhte Steuereinnahmen verzeichnet und Geld für Großprojekte ausgibt, werden gleichzeitig seit Jahren den öffentlichen Einrichtungen bei steigenden Aufgaben die Budgets gekürzt. Diese Politik beschleunigt sich nun durch das Festzurren der Schuldenbremse.
Aktuell sind zum wiederholten Mal die Erwerbslosen betroffen. Der Senat streicht erneut die allseits unbeliebten „Ein-Euro-Jobs“.
Bund und Länder haben sich im Mai 2014 auf ein Bildungspaket geeinigt, dass die Länder u.a. für den Kosten für das BaFöG entlastet. Hamburg hat dadurch knapp 38 Mio. Euro pro Jahr mehr im Haushalt! Dieses Geld muss nicht in die Elbphilharmonie, sondern in die wichgsten Bildungsbaustellen gesteckt werden, also vor allem in:
Mehr als die Hälfte der rund 350 Lehrkräfte der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg werden ab sofort mehr verdienen. Bundesweit ist es den Gewerkschaften ver.di und GEW erstmalig gelungen, für angestellte Lehrkräfte im öffentlichen Dienst einen Eingruppierungsvertrag abzuschließen. Bislang fand die Zuordnung der Entgeltgruppe im Tarifvertrag der Länder einseitig durch eine Arbeitgeberrichtlinie statt.
Es fehlen bis zu 4.000 zusätzliche Fachkräfte um den Hamburger Bildungsplänen für die Kindertagesstätten gerecht zu werden. Hamburger Kitas haben bundesweit die schlechteste Fachkraft-Kind-Relation in der Krippenarbeit. Gerade bei der Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsarbeit für die jüngsten Kinder landet Hamburg auf dem letzten Platz.
Aber auch der Bereich der 3- bis 6-jährigen Kinder leidet unter dem Mangel von Zeitkontingenten für die mittelbare pädagogische Arbeit.
Der Rundbrief „Informationen der Fachgruppe Hochschule und Forschung der GEW“ ist erschienen, er enthält Artikel zur Situation an der Helmut-Schmidt-Universität, zum Hamburger Code of Conduct sowie weitere Informationen. Er wird an die Mitglieder verschickt; Interessierte können weitere Exemplare über die Geschäftsstelle beziehen.
Die GEW kritisiert, dass das Präsidium der Universität Hamburg sich dafür ausgesprochen hat, das Studienfach Türkisch in der Lehramtsausbildung (B.A. und M.A.) auslaufen zu lassen. Bereits zum WiSe 2014 sollen keine Studienplätze mehr angeboten werden. Dies stellt einen ersten Schritt zur Abschaffung dieses Studiengangs dar, der seit 20 Jahren an der Universität besteht.
Kinder der integrativen Grundschule Mümmelmannsberg stellen am 12.06. auf dem Ida-Ehre-Platz in der Innenstadt von 10.00 bis 12.30 Uhr ihr Projekt gegen Kinderarbeit vor. Bei dem Ideenwettbewerb der von der GEW ins Leben gerufenen Stiftung Fair Childhood gewannen die Schülerinnen und Schüler der AG Kinderrechte einen Preis. Unter Anleitung ihrer Lehrerin Birgit Matthiessen erfuhren die Kinder im Projekt, wie schwer es ist ein T-Shirt vom Zuschnitt bis zur Endgestaltung fertig zu stellen.
Angesichts der Beratungen über den Hamburger Haushalt, die aktuell im Haushaltsausschuss geführt werden, betont die GEW, dass die Mittel aus dem Bildungspaket, auf das sich Bund und Länder im Mai 2014 geeinigt haben, auch tatsächlich in der Bildung ankommen müssen.
Im Mai waren Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse des Gymnasiums Kaiser-Friedrich-Ufer in ihrem Stadtteil unterwegs. Sie forschten im Archiv der Beiersdorf AG und des Eimsbütteler Turnvereins, beschäftigten sich mit der Bücherverbrennung im Jahr 1933 und trafen sich mit der Schriftstellerin Viola Roggenkamp.
Frankfurt a.M. – „Jetzt muss das Geld auch tatsächlich in der Bildung ankommen. Die Länder sind in der Pflicht, die Milliardenentlastung durch den Bund zweckgebunden in die Bildung zu investieren. Sie müssen nun die Chance nutzen, Schulen, Kitas und Hochschulen nach Landesbedarf besser zu fördern. Die Gefahr ist groß, dass das Geld den Länderfinanzministern in die Hände fällt.
Gestern tagte der Gewerkschaftstag, das höchste Gremium der GEW Hamburg und diskutierte unter anderem über die Schulstruktur in Hamburg und G8/G9 an Gymnasien. Beschlossen wurde die Mitglieder dazu aufzurufen, beim Volksentscheid gegen die Vorlage der Initiative „G9“ zu stimmen.