Arbeitsbedingungen
Die Hamburger Volkshochschule beschäftigt insgesamt etwa 1.650 Kursleiter*innen (VHS Jahresbericht 2020), darunter viele „arbeitnehmerähnliche“. Das sind die Kursleiter*innen, die mindestens die Hälfte ihres Einkommens aus der VHS-Tätigkeit bestreiten und deshalb in besonderer Weise von den Aufträgen der VHS abhängig sind. Diese arbeitnehmerähnlichen Kursleiter*innen sind von Gesetzes wegen besonders zu schützen.
Hintergrund der von Detlef Zunker im Auftrag der GEW Hamburg erstellten Studie „Unterrichtsbezogene Zusammenhangstätigkeiten bei der Durchführung von Berufssprachkursen – Untersuchung der Konzepte für ihre Durchführung“ ist die überwiegend prekäre Beschäftigung im Bereich der staatlich verantworteten, aber meist privatwirtschaftlich durchgeführten Kurse der Arbeitsmarktdienst-leistungen nach SGB II/SGB III sowie der Sprach- und Integrationskurse.
Lehrkräfte unterrichten am Limit ihrer Kräfte - auch Erzieherinnen und Erzieher leiden unter den Folgen der Arbeitsbelastung. In den Sozialen Medien machen sich viele Luft über die auslaugenden Zustände.
Vor 19 Jahren hat Hamburg als bisher einziges Bundesland eine Regelung eingeführt, die explizit die Arbeitszeit der Lehrkräfte auch jenseits des reinen Unterrichts umfassend berücksichtigen sollte.
Von Anne-Katrin Wehrmann, freie Journalistin, für die GEW Bund
Jahrzehntelang hatten deutsche Gerichte entschieden, die Arbeitszeit der Lehrkräfte sei „unbestimmbar“. Dies hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Was folgt daraus für die Arbeitszeitpolitik der GEW?
Von Gesa Bruno-Latocha, Referentin im GEW-Arbeitsbereich Tarif- und Beamtenpolitik
Die GEW Hamburg befürwortet weiterhin den Präsenzunterricht, fordert jedoch weitere Unterstützungsmaßnahmen, um einen sicheren Schulbetrieb zu gewährleisten, der nicht zu weiteren Mehrbelastungen bei den Beschäftigten führt.
Arbeitgeber und Gewerkschaften in der beruflichen Weiterbildung sind am Montag in die Tarifrunde 2022 für einen neuen Mindestlohn gestartet. GEW und ver.di verlangen eine Erhöhung des Mindestlohnes für das pädagogische Personal um 7,5 Prozent zum 1.1.2023 und um weitere 7,5 Prozent zum 1.1.2024.
Zum Ende des Jahres stellte die BSB ein neues Bildungsprogramm vor, dass in Kooperation mit dem Landesinstitut für Schulentwicklung (LI) und der „Otto Group“ entwickelt wurde. Dieses Programm besteht aus Filmen und Zusatzmaterial, die über die Moodle-Plattform „LMS Lernen Hamburg“ von den Kolleg*innen (wobei die BSB hier nur von den Lehrkräften spricht) abgerufen werden können. Das Ganze geschieht anonym, freiwillig und in Eigenorganisation.
Natürlich ist es notwendig, die Digitalisierung an den Schulen weiter voran zu bringen und so ist prinzipiell ein solches Angebot sinnvoll.
Die Krise trifft alle, aber nicht alle gleichermaßen: Das ist das zentrale Ergebnis des neuen DGB-Verteilungsberichts. Während ärmere Haushalte die Hauptlast tragen und oft erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, können viele Superreiche trotz oder gerade wegen Corona ihr Vermögen vermehren. Damit wird die Pandemie zu einem Brennglas für ökonomische Ungleichheit.
Auch wenn sich die coronabedingten Auswirkungen in aller Deutlichkeit erst mit Zeitverzug in den Zahlen niederschlagen, zeigt sich schon jetzt, dass die Ungleichheit weiter zunimmt.
Grundsätzlich begrüßt die GEW, dass die rot-grüne Koalition zusätzliche Stellen für die Schulsozialarbeit beantragt hat. Allerdings kritisiert die GEW die rein quantitative Betrachtung: 10 Stellen mehr für das System Schule ohne ein Konzept, wo und wie Schulsozialarbeit an den staatlichen Hamburg Schulen erfolgt, lässt diese gut gemeinte Unterstützung für die durch die Pandemie stark belasteten Schülerinnen und Schüler verpuffen.
Der Hamburger Senat lässt die Kitas im Regelbetrieb mit der Folge, dass Eltern nur dann Kinderkrankentagegeld oder Erstattungen nach dem Infektionsschutzgesetz erhalten, wenn ihr Kind aufgrund eines positiv ausfallenden Schnelltest, der mit einem PCR-Test bestätigt wurde, in Quarantäne muss.
„Die Kitas und Schulen müssen auf die Auswirkungen der neuen Covid-19-Variante Omikron vorbereitet werden. Viele Lehrkräfte, Schüler*innen und Eltern sind angesichts der drohenden massiven Ausbreitung der neuen Covid-19-Variante Omikron sehr besorgt. Auch bei den Kita-Beschäftigten ist der Mut erschöpft, Omikron macht den Kita-Beschäftigten Angst, denn sie stehen den ungeimpften Kindern schutzlos gegenüber“, so Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg.