DEUTSCHSTUNDE

nach dem gleichnamigen Roman von Siegfried Lenz
Datum, Zeit: 
Sonntag, 1. September 2019 - 11:00

Mit Siegfried Lenz’ DEUTSCHSTUNDE verfilmt Regisseur Christian Schwochow (BAD BANKS, PAULA) einen der großen Welterfolge der deutschen Nachkriegsliteratur. Siegfried Lenz’ 1968 erschienener Roman thematisiert Repression und die Zerstörung menschlicher Beziehungen in einem autoritären System – und hat in Zeiten, in denen antidemokratische Tendenzen weltweit zunehmen, an Aktualität nichts verloren. Doch zugleich ist DEUTSCHSTUNDE ein Kinostoff von überzeitlicher Qualität: Zwei Freunde werden erbitterte Feinde – und zwischen ihnen steht ein elfjähriger Junge, der von beiden geliebt werden will.

Deutschland, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Jugendliche Siggi Jepsen (Tom Gronau) muss in einer Strafanstalt einen Aufsatz zum Thema „Die Freuden der Pflicht“ schreiben. Er findet keinen Anfang, das Blatt bleibt leer. Als er die Aufgabe am nächsten Tag nachholen muss, diesmal zur Strafe in einer Zelle, schreibt er wie besessen seine Erinnerungen auf. Erinnerungen an seinen Vater Jens Ole Jepsen (Ulrich Noethen), der als Polizist zu den Autoritäten in einem kleinen norddeutschen Dorf zählte und den Pflichten seines Amtes rückhaltlos ergeben war. Während des Zweiten Weltkriegs muss er seinem Jugendfreund, dem expressionistischen Künstler Max Ludwig Nansen (Tobias Moretti), ein Malverbot überbringen, das die Nationalsozialisten gegen ihn verhängt haben. Er überwacht es penibel, und Siggi (Levi Eisenblätter), elf Jahre alt, soll ihm helfen. Doch Nansen widersetzt sich – und baut ebenfalls auf die Hilfe von Siggi, der für ihn wie ein Sohn ist. Der Konflikt zwischen den beiden Männern spitzt sich immer weiter zu – und Siggi steht zwischen ihnen. Anpassung oder Widerstand? Diese Frage wird für Siggi entscheidend…

DEUTSCHSTUNDE hat von der Film- und Medienbewertung FBW das Prädikat „besonders wertvoll“ erhalten: https://www.fbw-filmbewertung.com/film/deutschstunde

Der Maler Emil Nolde hat für die Figur des Malers Max Ludwig Nansen aus Lenz' Roman „Deutschstunde“ Pate gestanden. Eine Ausstellung zu Nolde im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart in Berlin, die noch bis zum 15. September 2019 besucht werden kann, eröffnet einen neuen Blick auf den Künstler, sein Schaffen in der NS-Zeit und seine Kontakte zu Vertretern des NS-Regimes.

Unterrichtsmaterial zum Film (s. u.) wird kostenlos vom Filmverleiher auf der Filmwebseite sowie auf unserer GEW-Homepage zur Verfügung gestellt, in dem explizit die "Nolde-Problematik" thematisiert wird. Dort werden auch die Macher des Films zitiert, die für den Film extra eigene, von Nolde völlig unabhängige Kunstwerke entworfen haben. Zudem gibt es dort Anregungen, wie man mit den Schüler/innen die Problematik "Nolde" bzw. seine Rezeptionsgeschichte thematisieren kann. Vorstellungen für Schulklassen sind möglich (einfach an dein Wunschkino wenden). Der Film eignet sich insbesondere für die Fächer Deutsch, Geschichte, Sozialwissenschaften, Politikwissenschaft, Philosophie, Religion, Ethik, Erziehungswissenschaft, Pädagogik, Psychologie sowie für fächerübergreifende Projekte, Schulprojekte und AGs. Altersklassen: 10. bis 13. Klasse, Berufs- und Fachschüler/innen, Studierende.

Kinostart: 03.10.2019

Filmverleih: Wild Bunch Germany

FSK: freigegeben ab 12 Jahren

Filmwebsite: www.deutschstunde-der-film.de

FB: Facebook/Deutschstunde.film

 

Unterrichtsmaterialien:

https://www.visionkino.de/fileadmin/user_upload/Unterrichtsmaterial/filmhefte/Viki-Filmheft-Nr31-Deutschstunde.pdf

https://www.visionkino.de/fileadmin/user_upload/filmtipps/pdfs/FilmTipp_Deutschstunde.pdf

Veranstalter: 

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