Ökonomie-Fibel

Artikel zu ökonomischen Themen

Ausgabe: Mai/Juni 2017

Die Kandidatur des linken unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Mélenchon ist Geschichte, seine Kritik an Deutschland sollte man deshalb aber nicht so leicht abtun 

Ausgabe: Mai/Juni 2017

Nach der französischen Präsidentschaftswahl ist die Schonfrist für die deutsche Europa-Politik abgelaufen

Ausgabe: November 2016

Beim Gezeter um Ceta und TTIP sollten grundsätzliche Überlegungen zum Freihandel nicht ausgespart bleiben 

Ausgabe: Mai/Juni 2016

Statt an Markt und Wachstum den Wirtschaftserfolg am Gemeinwohl messen

Ausgabe: Dezember 2015

Das Milliardenspiel auf Kosten der Allgemeinheit

Eine neue Rettungsrunde ist eingeleitet. Es sieht danach aus, dass schlechtem Geld noch einmal gutes hinterher geworfen wird.

Ausgabe: März/April 2015

 

Die Kassen der öffentlichen Haushalte sind dank der Politik des ‚billigen Geldes‘ seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) hierzulande gefüllt wie nie. Dies ermöglicht endlich eine Abkehr von der restriktiven Lohnpolitik – auch im öffentlichen Dienst.

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Wer in den 1970-ern Jahren Volkswirtschaft studierte, wurde mit den Segnungen der makroökonomischen Steuerung konfrontiert. Krisenfreien Kapitalismus hatte der in der ersten Großen Koalition und unter der Kanzlerschaft Willi Brandts [1966-69 und 1969-72] so eloquente Wirtschaftsminister Schiller versprochen, wenn man sich an die gleichzeitige Erfüllung der in einem „magischen Viereck“ genannten Ziele hielte. Wirtschaftswachstum, Preisstabilität, Vollbeschäftigung und außenwirtschaftliches Gleichgewicht seien in der Balance zu halten.

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Die Aktienkurse und andere Wertpapiere auf ihrem Höchststand vor dem großen Einbruch im Oktober repräsentierten das Mehrfache der Summe der Volkseinkommen aller Volkswirtschaften dieser Welt. Wie ist das möglich? Und was ist nun, wo die Kurse auf ein Niveau gefallen sind, das zwar immer noch weit über der Summe aller Güter und Dienstleistungen liegt, die in einem Jahr auf der Welt erschaffen wurden? Wie weit wird also die Finanzkrise die Realwirtschaft tangieren, ja womöglich mit in den Abgrund reißen?

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Jeder Greenback, den du oder ich in der Hand hälst/halte, ist eine Forderung gegenüber der amerikanischen Notenbank, da diese sich verpflichtet, ihn zum tagesaktuellen Kurs aller frei gehandelten (konvertierbaren) Währungen einzuwechseln, damit du und ich in jedem Winkel der Erde unsere Konsumbedürfnisse oder was auch immer sonst noch pekuniär erreichbar ist, befriedigen können. Bis 1972, bis dahin galt das 1944 in Bretton Woods vereinbarte System fester Wechselkurse, war die Sicherheit gegeben, diesen Dollar gegen einen im Vorhinein schon bekannten Kurs einwechseln zu können.

Trotz der Finanzkrise ist dieses Land reich. An Produktionsmitteln und Know-how sowieso. Aber auch jedem staatlichen Schuldtitel - das sollte man nie vergessen - steht nach wie vor ein Besitztitel gegenüber. Die 1,5 Billionen (1500 Milliarden) Euro der vielbeschworene Staatsverschuldung gehören schließlich am Ende der Kette immer realen Menschen. Was soll also dieses ständige Gerede von dem Schuldenberg, mit dem wir die Zunkunft unserer Kinder aufs Spiel setzen? Das haben jetzt ganz andere vollbracht!

Was Charles Darwin mit seiner Evolutionstheorie – wir feierten ja gerade das 150. Jahr des Erscheinens seines Hauptwerks – zwar nicht gewollt, aber dennoch angerichtet hat, ist allgemein bekannt. Die 1:1-Übertragung auf menschliches Verhalten, dass sich nur der Gesunde und Starke in der Gesellschaft durchsetzt, scheint dann doch – vor allem, weil die Nazis dieses Prinzip in Verbindung mit ihrer Rassenideologie so ungebrochen und schamlos (aus-)genutzt haben – ein wenig plump für eine ernst zu nehmende allgemeine Gesellschaftsanalyse zu sein.

Ben Bernenky, US-amerikanischer Zentralbankchef, muss ein waschechter Vertreter seines Landes sein. „Am liebsten“, sagt er, „würde ich Geld vom Hubschrauber aus gleichmäßig übers Land verteilen.“ So kann wohl nur ein Angehöriger dieser anpackenden, immer noch von hoffnungsfroher Aufbruchstimmung geprägten ‚Neuen Welt‘ reden. Und auch politisch scheint man plötzlich anders miteinander umzugehen. Die Gräben zwischen Republikanern und Demokraten scheinen wie zugeschüttet. Man ist sich einig, dass nun – will man nicht das Ganze aufs Spiel setzen – geklotzt werden muss.

Da können die Herren der Banken noch so distinguiert auftreten, ihr eigentliches Tun bleibt banal. Und auch die hohen Glastempel, in denen sie residieren und nach dem Motto wetteifern, wer den größten hat, hilft eigentlich nicht so richtig, hiervon abzulenken. Gut, man versucht sich noch das Mäntelchen des Gutmenschen umzuhängen, in dem man Stiftungen für so allerlei Soziales ins Leben ruft oder ein wenig geschickter: man sponsert die Kunst. Da hat man dann bei den Vernissagen seinen großen Auftritt und streichelt sein Ego.

Ausgabe: Mai/Juni 2012

Die Schuldenkrise spitzt sich zu – Deutschland gefährdet mit seiner Politik die europäische Integration