In den Tarifverhandlungen für die Landesbeschäftigten mauern die Arbeitgeber weiterhin. Deshalb hat die GEW Hamburg noch eine Schippe draufgelegt, damit in der dritten Verhandlungsrunde am 27. November die Arbeitgeber endlich ein Angebot zur Gehaltserhöhung vorlegen.
Am Mittwoch fanden an vielen Orten Kundgebungen statt, so an der Kurt Juster Schule, an der Jugendmusikschule, auf dem Fischmarkt und auf dem Unicampus. Am Dammtor vereinigten sich um 12 Uhr mehrere Demonstrationszüge, um gemeinsam zum Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof zu einer großen gemeinsamen Abschlusskundgebung um 13 Uhr zu gehen. Es kamen weitere Demonstrationszüge der GdP- und ver.di-Kolleg*innen hinzu.
„Eine Provokation der Arbeitgeber ist, die Definition des Arbeitsvorgangs im Tarifvertrag verändern zu wollen. Die Brisanz ist nicht gleich verständlich. Aber über diesen Hebel wollen die Arbeitgeber eine bessere Eingruppierung verhindern. Der Arbeitsvorgang kommt nämlich ins Spiel, wenn es darum geht, wer welche Entgeltgruppe bekommt. Dabei werden einzelne Arbeitsschritte zu einem Arbeitsvorgang zusammengefasst. Die Gerichte betonen immer wieder, dass Arbeitsvorgänge nicht beliebig aufgespalten werden dürfen in kleinste Arbeitsschritte. Es gab in den letzten Jahren viele Gerichtsverfahren, in denen Beschäftigte erfolgreich eine bessere Eingruppierung gegen das Erbsenzählen der Arbeitgeber durchgesetzt haben. Das ärgert sie!!! Jetzt wollen sie uns als Gewerkschaften zwingen die Sichtweise der Arbeitgeber, die sie vor Gericht nicht durchgesetzt haben, in den Tarifvertrag zu schreiben. Das ist eine Provokation, die wir uns nicht bieten lassen! Eine spürbare Lohnerhöhung ist ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber Euch, gegenüber allen Kolleginnen und Kollegen, die in diesem Jahr noch einmal gezeigt haben, dass sie vollen Einsatz zeigen wenn es zählt und das verdient Anerkennung. Anerkennung ist mehr als klatschen, Anerkennung muss sich auch in der Bezahlung niederschlagen: 5 Prozent mehr, mindestens 150 Euro“, fordert Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg.
„Wir fordern eine angemessene Aufwertung der Vorschullehrkräfte und der schulischen Therapeutinnen und Therapeuten. Die angestellten Lehrkräfte brauchen endlich die Paralleltabelle, also eine ähnliche Bezahlung wie ihre verbeamteten Kolleginnen und Kollegen. Und noch eine Anmerkung von mir an uns alle liebe Kolleginnen und Kollegen: Im Moment merken wir alle, wo, trotz unseres intensiven Einsatzes, unsere Arbeit in der Pandemie nicht gereicht hat, wo der Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern abgebrochen ist, wir die Sorge haben, dass wir sie verloren haben. Auch da wartet auf uns alle viel Arbeit! Umso wichtiger ist es, dass unsere Arbeitsbedingungen gut sind, dass wir nicht im Alltag verschlissen werden. Umso wichtiger ist es, dass wir ein gutes Tarifergebnis erreichen, damit wir bei steigender Inflation ein sicheres Einkommen haben“, so Bodo Haß, Physiotherapeut an einer Sonderschule für körperlich-motorische Entwicklung (KME) und stellvertretender Vorsitzender der GEW Hamburg.
Fotos finden sich hier. Es redeten u.a. Kerstin Mögle, Vorschulklassen-Lehrkraft und Manuela Kirschbaum, Erzieherin.
Foto: Fredrik Dehnerdt
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