Um sich sachlich mit der Person Max Traeger auseinanderzusetzen, bedarf es einer kurzen Vorbemerkung. Die erste Unterstellung, Max Traeger, der erste Vorsitzende der wiedergegründeten „Gesellschaft der Freunde“ in Hamburg nach 1945, aus der die GEW wurde, hätte in Kollaboration mit alten Nazis dafür gesorgt, das Curio-Haus mitsamt dem Nebengebäude in der Rothenbaumchaussee 19 wieder der Lehrerorganisation einzuverleiben, stammt aus der Feder von Stefan Romey und Bernhard Nette. Damit hatte sich die Hamburger GEW in den Jahren seit 2000 beschäftigt. Zur Hilfe eilte ihnen in dieser Auseinandersetzung der Frankfurter Leiter der Forschungsstelle NSPädagogik an der Goethe-Universität, Benjamin Ortmeyer, der die beiden fortan als Hamburger AntiGeschichtsrevisionisten bezeichnete. Als Ortmeyer dann mit seiner Doktorandin Saskia Mueller 2016 ein Buch veröffentlichte, in dem sie dokumentierte, welchen ideologischen Gehalt das Zentralorgan des NSLB hatte, griff Benjamin Ortmeyer in einem unvermittelt angehängten Schlusskapitel die GEW massiv an und behauptete, diese würde ihre Geschichte nicht aufarbeiten, im Gegenteil, die GEW hätte mit Max Traeger, der auch allererster Bundesvorsitzender der GEW gewesen war, eine „braunbeleckte“ Person, nach der auch noch die eigene Stiftung benannt würde. Ortmeyer forderte die GEW auf, „die Stiftung umzubenennen, die personelle Kontinuität vom NSLB in der GEW transparent zu machen und der Geschichtsklitterung in der GEW-Geschichtsschreibung entgegenzutreten.“ Dieses Buch wurde nun wiederum von Bernhard Nette und Stefan Romey in der HLZ vorgestellt mit Sätzen wie: „Ein besonderes Anliegen von Müller/Ortmeyer ist es, Max Traeger zu ‚entzaubern’. Zu Recht stellen sie am Beispiel Max Traeger die Frage: Seit wann sind für die GEW ‚kleine Nazis’ oder Mitläufer_innen ein Vorbild?“ Vielleicht wären hier neutrale Rezensenten hilfreich gewesen. Auf alle Details zu antworten ist hier nicht genügend Platz; es können nur zusammenfassend biograische Daten genannt werden. Dies ersetzt nicht das Lesen der gesamten Biograie.
Der Verfasser
Anhang | Größe |
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gew_verbandsgeschichte_12-2017.pdf | 360.45 KB |