Beim kämpferischen Warnstreik am 7. November hielt unsere Kollegin Marlis Tatje eine Rede, die wir gern wiedergeben:
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Mein Name ist Marlies Tatje. Ich bin angestellte Lehrerin an der Fachschule für Sozialpädagogik. Im Bereich der berufsbildenden Schulen, aber auch im Bereich der allgemeinbildenden Schulen sind die angestellten Lehrkräfte eine kleine Gruppe. Warum ist das so, wird sich mancher fragen.
Die Gründe sind vielfältig: ein später Berufseinstieg
eine gesundheitliche Beeinträchtigung, nicht die notwendigen laufbahnrechtlichen Voraussetzungen und so weiter.
Häufig ist es aber so, dass wir als Angestellte die gleiche Arbeit machen wie unsere verbeamteten Kolleginnen und Kollegen und dafür 500,- bis 1000,- Euro weniger im Monat bekommen. Das kann auf Dauer nicht so bleiben.
Wir fordern eine Anpassung der Gehälter. Wir fordern eine Gehaltsanpassung und ich wiederhole, wir fordern eine Gehaltsanpassung.
Unser Wissen, unsere Erfahrung, unsere Fähigkeit, uns schnell einzuarbeiten und weiter zu qualifizieren, muss sich auszahlen.
Den sich abzeichnenden Fachkräftemangel kann und will die Verwaltung mit Quer- und Seiteneinsteigern abmildern. Die Gruppe der Beschäftigten wird wachsen, um den sich abzeichnenden Mangel ausgleichen zu können.
Aber diese Kolleginnen und Kollegen sind keine Lückenbüßer. Das ist also nicht zum Nulltarif zu haben. Also rauf mit den Löhnen!
Wir Gewerkschaften weisen ausdrücklich darauf hin, dass das Argument der leeren Kassen nicht zieht. Gute Leute, die anspruchsvolle Arbeit leisten, müssen angemessen bezahlt werden.
Das gilt ausdrücklich auch für alle angestellten Berufsgruppen im Sozial- und Erziehungsdienst!
Menschen im Schulbereich und in der Kinder- und Jugendhilfe flexibel zu gewinnen und zu halten, das hat seinen Preis, das gibt es nicht zum Nulltarif!
10,5% mehr im TV-L ist das Mindeste, was drin sein muss.
Dafür stehen wir hier, mit Nachdruck und wenn es sein muss auch auf Dauer.
Damit das klar ist: Wir fordern eine angemessene Bezahlung!
Alles zur Tarifrunde #ProfisbrauchenMEHR
Foto: Fredrik Dehnerdt / GEW