Auch in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder legten die in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) zusammengeschlossenen Arbeitgeber kein Angebot vor. Stattdessen wiesen sie die Forderungen der Gewerkschaften entschieden zurück. Zwar könnten sie sich eine Struktur vergleichbar des Abschlusses im TVöD vom April 2023 vorstellen. Im Volumen sei das aber nicht finanzierbar, erklärte TdL-Verhandlungsführer, Hamburgs Finanzsenator Dressel, vor der Presse. Zudem stellte die TdL die Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamt*innen und Versorgungsempfänger*innen in Frage.
Die GEW-Hamburg rief daher ihre tarifbeschäftigten Kolleg*innen im TV-L am Dienstag zu einem ersten Warnstreik auf. Ab 9 Uhr fand eine Kundgebung vor dem DGB-Gewerkschaftshaus statt. Gut 4.000 Kolleg*innen waren anwesend. Anschließend wurde durch die Innenstadt zum Gänsemarkt demonstriert, wo eine Abschlusskundgebung stattfand. U.a. redeten Marlis Tatje, Lehrerin und GEW-Mitglied sowie Bodo Haß, stellvertretender Vorsitzender der GEW Hamburg.
Rede von Marlies Tatje beim Warnstreik am 7. November
„Gute Bildung braucht gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung, damit die Berufe attraktiv sind. Nur so lassen sich qualifizierte Fachkräfte für diese tolle Arbeit gewinnen. Deshalb sagen wir: Die Gehälter müssen rauf!“, so Bodo Haß, Physiotherapeut an einer Sonderschule für körperlich-motorische Entwicklung (KME) und stellvertretender Vorsitzender der GEW Hamburg.
Die GEW wird gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes in den nächsten Wochen verstärkt zu Warnstreiks aufrufen. Die dritte, voraussichtlich letzte Runde ist für den 7. und 8. Dezember 2023 geplant.
Alles zur Tarifrunde #ProfisbrauchenMEHR
Hintergrund
In der Tarifrunde für den im öffentlichen Dienst der Länder fordern die Gewerkschaften kräftige Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten. Dabei geht es um die allgemeine Lohnerhöhung für rund 2,5 Millionen Beschäftigte bei den Bundesländern.
Das fordern die Gewerkschaften
- 10,5 Prozent mehr Gehalt – mindestens 500 €
- 200 € monatlich mehr für alle in Ausbildung
- Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TV Stud)
Foto: Fredrik Dehnerdt / GEW
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