Der Gewerkschaftstag der GEW Hamburg hat einen Beschluss gefasst, herkunftssprachlichen Unterricht, Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte sowie die interkulturelle Öffnung der Kollegien zu stärken. Bilge Yörenc, aktiv im GEW Landesausschuss für Migration, Bleiberecht, Diversität und Antirassismus, kurz LAMBDA, gehört zu den Antragstellenden. Sie ist darüber hinaus aktiv in verschiedenen Zusammenhängen, wie z.B. dem Bundesverband für Türkisch und mehrsprachige Bildung. Im Podcast reden wir mit Bilge über die Hintergründe und die Forderungen des Antrages, den ihr unten findet.
Ihr findet den Podcast auf unserer Homepage sowie bei SoundCloud, Spotify und Google Podcast.
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Beschluss des Hamburger Gewerkschaftstags am 24. April 2023
Stärkung des Herkunftssprachlichen Unterricht, der Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte und interkulturelle Öffnung der Lehrerkollegien
Die GEW fordert die Gleichwertigkeit aller Sprachen und ihre Integration in den Schulalltag! Eine gleichberechtigte gemeinsame Bildung für alle Kinder und Jugendlichen muss in unserer Gesellschaft ermöglicht werden. Die Mehrsprachigkeit muss stärker zum Thema der Bildungsbehörden /Kultusministerien werden, Mehrsprachigkeit muss Teil des Schulalltag werden und die Lehrkräfte, die die verschiedensten Sprachen vertreten, gleichwertig anerkannt und bezahlt werden. Unsere Forderungen an die BSB, an den Senat und Bürgerschaft und an die Bildungseinrichtungen lauten im Einzelnen:
- Die Schulen müssen die Initiative ergreifen aufgrund der Kenntnis der von den Schüler*innen mitgebrachten Sprachen. Sie müssen die Eltern ausführlich beraten über die Vorteile des Erlernens der Herkunftssprache für die bildungsmäßige Entwicklung ihres Kindes und Angebote organisieren.
- Es müssen zusätzliche Lehrkräfte für den herkunftssprachlichen Unterricht eingestellt werden.
- Viele Lehrkräfte mit Abschlüssen aus den Herkunftsländern sind zu uns gekommen. Ihre Abschlüsse müssen anerkannt werden oder es müssen niedrigschwellige Fortbildungsangebote gemacht werden. Die genauen Zahlen für Hamburg müssen offen gelegt werden.
- Die Lehrkräfte müssen in Bezahlung und Stundendeputat gleichgestellt werden und gute Arbeitsbedingungen erhalten.
- Das Lehrer*innenkollegium muss die sprachliche Vielfalt der Schüler*innen abbilden.
- Das Netzwerk „Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte“ muss gestärkt werden.
- Überarbeitung der Bildungspläne hinsichtlich der Integration und Förderung der Herkunftssprachen und Entwicklung einer Mehrsprachendidaktik.
- An der Hamburger Uni muss wieder das Fach Türkisch für das Lehramt studiert werden können sowie andere Herkunftssprachen.