Sind WissenschaftlerInnen geduldige Prekarier? Und wenn ja, warum? Dies sind die leitenden Fragen des Beitrags von Matthias Neis, Soziologe an der Universität Jena. Er stützt sich dabei auf seine aktuellen soziologischen Untersuchungen zur Wissenschaftslandschaft.
Nach seiner Expertise ist die Beschäftigungssituation in der Wissenschaft derzeit von einer gegenläufigen Entwicklung geprägt: Die Zahl der Beschäftigten wächst, die Stellen aber, insbesondere dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse, gehen zurück. Lediglich die Anzahl der Lehraufträge, die Anzahl der 'wissenschaftlichen' Hilfskräfte, sowie der der Drittmittelbeschäftigten sind angestiegen. Faktisch bedeutet dies, dass immer mehr WissenschaftlerInnen auf immer weniger Stellen arbeiten und dies zumeist auch nur befristet und/oder auf Teilzeitstellen.
Wenn man sich ansieht, wie sich die Beschäftigungsverhältnisse im Zuge dieser auseinandergehenden Schere entwickeln, lässt sich hier durchaus von prekären Verhältnissen (prekär = unsicher, unstet) in der wissenschaftlichen Arbeit sprechen.
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Veranstaltung_Immer_der_Karotte_nach_Jan_2010.pdf | 3.33 MB |