Die ganztägige Betreuung an Hamburger Grundschulen hat noch eine weitere Facette, die der Senat nicht im Blick hatte. An fast der Hälfte der 125 Grundschulen, die in Form der GBS arbeiten, sind die Erzieherinnen und Erzieher aus der Nachmittagsbetreuung für morgen, Mittwoch den 19.03. zum Warnstreik aufgerufen. Ebenfalls sind knapp 15 der 75 Grundschulen, die in der Form der GTS arbeiten, in Kooperation mit tarifgebundenen Kita-Trägern. Auch deren Beschäftigte sind zur Teilnahme aufgerufen.
Somit betrifft die Auseinandersetzung um eine bessere, den Anforderungen angemessene Bezahlung, nicht nur die Kitas der AV-H-Betriebe, sondern auch Hamburger Grundschulen.
Die Träger „elbkinder“ (Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten), „Hamburger Schulverein von 1875 e.V., Rudolf-Ballin-Stiftung und die Kindertageseinrichtungen des ASB (Arbeiter-Samariter-Bund) wenden den Tarifvertrag TV-AVH an, die Hamburger Variante des TVÖD, Tarifvertrag öffentlicher Dienst.
„Nicht nur in den Kindertagesstätten, sondern auch in der Nachmittagsbetreuung an Hamburger Grundschulen arbeiten die KollegInnen höchst engagiert und unter Bedingungen, die dringend verbesserungswürdig sind“, mahnt Jens Kastner, Sprecher der GEW-Fachgruppe Kinder- und Jugendhilfe. „ Nicht nur, dass der Hamburger Senat nur eine unzureichende Personalausstattung in den Kindertagesstätten finanziert und auch nur 15 Wochenarbeitsstunden für die ErzieherInnen der Kooperationspartner in den Grundschulen vorsieht, zusätzlich ist die Bezahlung weit von den Größenordnungen entfernt, die Facharbeiter in anderen, eher männergeprägten Berufen erhalten.“
„Die Forderung: 100,- Euro als Sockelbetrag plus 3,5 % Steigerung, ist nötig, damit auch Hamburgs Erzieherinnen und Erzieher den Anschluss an die allgemeinen Lohnsteigerungen nicht verpassen.“ so die Vorsitzende der GEW-Hamburg, Anja Bensinger-Stolze. „Hamburgs Eltern erfahren Tag für Tag, wie verantwortungsbewusst die Kolleginnen und Kollegen die Aufgaben, Bildung, Erziehung und Betreuung wahrnehmen und die Kinder in ihrer Entwicklung fördern und begleiten. Und weil der Senat nicht von sich aus genügend Geld für die Bezahlung zur Verfügung stellt, ist es folgerichtig, dass wir Gewerkschaften zum Arbeitskampf aufrufen und die Kolleginnen und Kollegen für die Forderung nach mehr Geld die Arbeit für einen Tag niederlegen und streiken.“