Bis zu 12.000 Beschäftigte aus Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein haben am 26. März in Hamburg für eine Tabellenerhöhung sowie einen Eingruppierungstarifvertrag für Lehrkräfte gestreikt.
Bereits auf der Auftaktkundgebung beim Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof wurde deutlich, dass die Beschäftigten die Blockade der Arbeitgeber zu brechen bereit sind. Zur anschließenden Demo zum Rathausmarkt kamen mehrere tausend GEW-Kolleginnen und Kollegen aus Mecklenburg-Vorpommern, die mit Bussen angereist waren. Auf dem Rathausmarkt sprach Annett Lindner, Vorsitzende der GEW Mecklenburg-Vorpommern, und machte deutlich, dass vor allem der Angriff auf die Altersvorsorge die Lehrkräfte auf die Straße treibt:
„Wir werden auch weiterhin kein Angebot akzeptieren, das nur unter der Prämisse der Kürzung in der Betrieblichen Altersvorsorge gemacht wird! Es darf nicht sein, dass die Länder erneut ihre verfehlte Spar- und Steuerpolitik auf dem Rücken der Angestellten im Öffentlichen Dienst austragen“.
Bei der anschließenden Streikversammlung im Curio-Haus der GEW machte Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg, deutlich, dass eine anständige Bezahlung kein Gnadenakt der Arbeitgeber sei, sondern eine Selbstverständlichkeit für die hervorragende Arbeit der Kolleginnen und Kollegen sein sollte.
„Mit dem heutigen Warnstreik wollen wir den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und deren Blockade brechen. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hatte auch in der dritten Verhandlungsrunde kein verhandlungsfähiges Gesamtangebot vorgelegt. Danach hatten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften darauf verständigt, die Verhandlungen zu unterbrechen. Sie vereinbarten für den 28. März einen neuen Verhandlungstermin. Damit sind die zentralen Fragen nach einer Gehaltserhöhung, einer Entgeltordnung für Lehrkräfte (L-EGO) und der Zukunft der Zusatzversorgung der Beschäftigten weiter offen“, kommentiert Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg.
Die Forderungen:
Die Gewerkschaften fordern für die bundesweit rund 800.000 Beschäftigten eine Tabellenerhöhung von 5,5 % mindestens jedoch 175 Euro, einen Eingruppierungstarifvertrag für Lehrkräfte, den Ausschluss sachgrundloser Befristungen sowie eine verbindliche Übernahmeregelung und Urlaubserhöhung für Auszubildende. Die Verhandlungen werden am 28. März fortgesetzt.
Fotos: Fredrik Dehnerdt