An der Internationalen Schule Hamburg geht ein aufregendes Schuljahr zu Ende. Zum ersten Mal in der Geschichte der ISH sind die Beschäftigten aufgestanden und haben einen Arbeitskampf geführt.
Während anfangs vor allem die fehlende Anpassung der Gehälter die Motivation für die Bewegung waren, wurde zunehmend erkannt, wie wichtig ein Tarifvertrag ist, der die Arbeits- und Bezahlbedingungen regelt. Für dieses Ziel wurde zweimal gestreikt – zuletzt im April 2023.
Das Niederlegen der Arbeit erfordert sehr viel Mut, zumal als engagierte Pädagog*innen. Mit dem Erfolg, dass der Arbeitgeber zunehmend unruhig wurde und deshalb eine erste Einmalzahlung zusätzlich zum Regelgehalt gezahlt hat. Sein Angebot, die Gehälter um insgesamt 7% zu erhöhen, obwohl angeblich kein Geld übrig sei, ist das Ergebnis unseres Arbeitskampfes.
In der letzten Betriebsversammlung wurde sich dafür entschieden, sich weiter für einen Tarifvertrag einzusetzen, da die große Mehrheit der Kolleg*innenschaft erkannt hat, dass nur ein Tarifvertrag die Arbeitsbedingungen auf lange Sicht konstant verbessern wird.
Insgesamt war das zu Ende gehende Schuljahr ein großer Erfolg derstark gewachsenen Betriebsgruppe. Nicht nur, weil wir mit unseren Streiks eine Gehaltserhöhung im Rahmen eines 3-Jahresplans für eine Gehaltserhöhung erkämpft haben, sondern vor allem, weil wir zusammen Stärke gezeigt haben. Wir sind aktiv geworden, haben Forderungen aufgestellt und mit viel Spaß und Engagement gemeinsam etwas bewegt. Ausdrücklicher Dank gebührt den ehrenamtlichen Mitgliedern der GEW-Tarifkommission. Ohne ihre Bereitschaft und ihren Willen zum Erfolg wären wir nicht so weit gekommen!
Perspektivisch garantiert nur ein Tarifvertrag einheitliche, faire und verlässliche Arbeitsbedingungen und Gehälter. Dies ist nur mit dem Willen zum Sieg und mit einer starken Gewerkschaft erreichbar.
Die GEW Hamburg unterstützt selbstverständlich weiterhin, wo immer der Schuh drückt - und wünscht einen versöhnlichen Schuljahresausklang, eine schnelle Gesamtzusage des Vorstands für die Gehaltserhöhung sowie erholsame Ferien.