Die GEW kritisiert, dass sich in Hamburg erneut viele befristet beschäftigte Lehrkräfte in den Ferien arbeitslos melden müssen. Für das Land sind sie offenbar Lückenfüller.
Laut der Erhebung der Bundesagentur für Arbeit ist die Sommerferienarbeitslosigkeit unter Lehrerinnen und Lehrern in Hamburg „sehr ausgeprägt“. Im Juni 2022 waren laut Behörde 2511 Pädagoginnen und Pädagogen mit Fristverträgen in einem Volumen von 7,4 Prozent am Gesamtvolumen der Beschäftigung von Lehrkräften beschäftigt. Betroffen sind in besonderem Maße Lehrerinnen unter 35 Jahren.
Auch wenn das Bemühen der Schulbehörde im Vergleich zu anderen Bundesländern anzuerkennen ist, möglichst wenig befristet beschäftigte Lehrkräfte in die Arbeitslosigkeit über die Sommerferien zu schicken, so ist doch jeder Fall einer zu viel und der Prozentsatz von knapp 12% befristet Beschäftigen viel zu hoch. Gerade Lehrkräfte, die "gestückelt" Krankheitsvertretungen machen oder in Mängelfächern aushelfen und dadurch keine Arbeitsverträge über 12 Monate erhalten, baden die Probleme unverschuldet aus.
Vor allem bei den gestückelten Krankheitsvertretungen, aber auch für Beschäftigte, die immer wieder an unterschiedlichen Schulen unterjährige Fristverträge erhalten, ist dieses Vorgehen nicht akzeptabel!
Seit 2018 gibt es zudem eine Regelung, bei der Vermeidung von Unterrichtsausfall unter bestimmten Voraussetzungen befristete Arbeitsverträge, die auch die Sommerferien umfassen, neu abschließen oder verlängern zu können. Dieses ist auch auf Druck der GEW geschehen.
Die GEW erwartet von der Schulbehörde eine wertschätzendere und auch nachhaltigere Personalpolitik.