Der Senat lobte sich mal wieder selbst - für die Investition von 400 Mio. Euro im Jahre 2014 in schulische Bauten.
„Zunächst ist festzuhalten, dass es sich bei diesen Investitionen um die zaghafte Beseitigung des Sanierungsstaus in Schulen handelt, den diese Regierung und ihre Vorgänger verursacht haben“, so Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. „Durch einen konkreten Fall an der beruflichen Schule G13 aufgeschreckt, stellen wir uns die Frage, ob solche Investitionen eigentlich auf Kosten der Arbeitsbedingungen des Personals generiert werden.“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gewerbeschule Chemie, Pharmazie, Agrarwirtschaft (G13) haben mit Entsetzen festgestellt, dass durch eine neue Ausschreibung der Reinigungsaufgaben in der G13 ein Unternehmen den Zuschlag erhalten hat, das sein günstiges Angebot in unhaltbarer Weise zu Lasten der Beschäftigten ausführt.
So haben Reinigungsfachkräfte, die viele Jahre in der Schule für die bisher beauftragte Firma „Nordrei“ beschäftigt waren, von dem neuen Unternehmen auf nur ein halbes Jahr befristete Arbeitsverträge erhalten, die auch anschließend nur befristet verlängert werden sollen. Sonderzahlungen wie das Urlaubsgeld sind ersatzlos gestrichen, mindestens ein Urlaubstag fällt weg und die Reinigungsreviere wurden erheblich vergrößert. Die Reinigungskräfte stehen unter einem hohen Druck.
Am 26. November hat die Personalversammlung der G13 eine Resolution verfasst, in der es heißt:
„Wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der G 13, protestieren gegen diese Art der Auftragsvergabe, die am Schluss auf dem Rücken des Reinigungspersonals ausgetragen wird und zwangsläufig zu einer verminderten Qualität der Leistungen führt. Beispielsweise sollen künftig die Papierkörbe in den Klassenräumen nicht mehr täglich geleert werden.“
„Die GEW schließt sich dieser Resolution an und fordert Schulbau Hamburg auf, diesen Schritt rückgängig zu machen oder zumindest mit dem neuen Reinigungsunternehmen Nachverhandlungen zu führen. Darüber hinaus erwarten wir, dass Leistungen nicht weiter gekürzt werden“, so Anja Bensinger-Stolze. „Wir erwarten von Schulbau auch Informationen darüber, ob es sich bei dieser Verschlechterung der Arbeitsbedingungen beim Reinigungspersonal um einen Einzelfall handelt oder gar um die Spitze eines Eisbergs.“
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