Unter dem Motto „Rein in die Zukunft!“ fand am 12.4.18 die Personalversammlung der Beschäftigten der Behörde für Schule und Berufsbildung – Amt B und V, IfQB, IR, PA, Senatorenbüro, VHS, JMS, Studienkolleg, ReBBZ-Beratung und BBZ – statt. Neben dem Tätigkeitsbericht des Personalrats standen zwei Themen im Vordergrund der Versammlung: Personalentwicklung und Personalplanung und der Stand der Digitalisierung in der BSB.
Im Bereich der Personalplanung arbeitet die Behörde insbesondere an einem Konzept zur Führungskräfteentwicklung. Den aktuellen Stand stellte Frau Frerks (Abteilung Personalentwicklung) vor und machte dabei deutlich, dass in erster Linie Nachwuchsführungskräfte angesprochen werden sollen. In der anschließenden Fragerunde und Diskussion wurde deutlich, dass die Behörde insbesondere ein Problem in der Bewerber*innenlage sieht. Häufig gäbe es nur eine Bewerber*in und man habe damit keine Auswahl. Aus den Reihen der Versammlung wurde darauf hingewiesen, dass für Ausbildung und auch für Begleitung von neuen Kräften in der Regel keine Zeiten vorgesehen sind. Die GEW Vorsitzende Anja Bensinger-Stolze nahm bei diesem Thema die Gelegenheit wahr, um auf den Zusammenhang von Führungs- bzw. Leitungsverhalten und Gesundheit der Beschäftigten hinzuweisen. Je besser die Kommunikation zwischen Leitungskräften und Beschäftigten ist, desto größer die Arbeitszufriedenheit. Je transparenter, unter Beteiligung der Beschäftigten Entscheidungen getroffen werden, desto größer ist wiederum die Arbeitszufriedenheit. Allerdings stößt auch gutes Führungsverhalten an Grenzen, wenn – wie in der Verwaltung der BSB – die Arbeit immer weiter verdichtet wird, wenn mehr Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt wird. Die Sparquote gehört bei steigenden Schülerzahlen und steigenden Beschäftigtenzahlen an den Schulen endlich abgeschafft! Nicht Abbau von Personal muss betrieben werden, sondern ein personeller und organisatorischer Aufbau ist das Gebot der Stunde! Aus den Reihen des Personalrats, haben Roland Stolze und Ulrich Maaz, nach dem Ziel der Personalentwicklung gefragt. Der bisherige Stand mache nicht deutlich, welches Konzept verfolgt wird. Wie soll sich das Personal mittel- und langfristig entwickeln? Rein in die Zukunft – aber wie? Darauf fanden weder Frau Frerks, noch Herr Dr. Alpheis eine überzeugende Antwort. Für die behördeninterne Arbeitsgruppe bleibt beim Thema Nachwuchsführungskräfteentwicklung noch einiges zu tun!
Mit einer Aktion vor und während der Personalversammlung haben die Sozialpädagog*innen der ReBBZ-Beratung eine höhere Bezahlung für ihre Arbeit gefordert. Gewerkschaftlich macht die Forderung nach höherer Entlohnung für das gesamte pädagogisch-therapeutische Fachpersonal in der Schule und in der ReBBZ-Beratung Sinn.
Nach der Pause hat der Amtsleiter V, Herr Dr. Alpheis, selbst in das Thema „Digitalisierung in der BSB – welche Ziele werden verfolgt?“ eingeführt. Dem Motto „Digital first“ folgend wolle der Verwaltungsbereich der Stadt einen guten und am besten lautlosen Service für Unternehmen und Büger*innen bieten. Dr. Alpheis betonte, dass sich seit ca. 10 Jahren gar nicht so viel verändert hätte und er umwälzende Veränderungen auch nicht sehe. Es ging in einem Ritt über KoPers, Webshops ins ELDORADO und Dr. Alpheis endete mit der Aussicht, dass es an seinem digitalen Himmel strahlend blau sei. Schon bei der ersten Nachfrage aus den Reihen der Versammlung machte die Kollegin Steinbach von der Jugendmusikschule deutlich, dass sie doch einige dunkle Wolken am Himmel ausmachen könne. Sie habe noch nicht einmal eine eigene Mailadresse, um mit Eltern und Schulleitung zu kommunizieren. An dem Beispiel wird deutlich, dass die Sichtweisen aus der Hamburger Straße in der oberen Etage ganz andere sind, als die Beschäftigten insbesondere in den Außenstellen. Dem Motto „Rein in die Zukunft!“ muss hier noch Nachdruck verliehen werden. Hier gibt es für die Behörde eine Menge zu tun. Damit dort auch etwas geschieht ist weiterhin ein starker Personalrat von Nöten! „Vertrauen ist gut. Personalrat ist besser!“ Bei den Personalratswahlen am 24.5.2018 können alle Beschäftigten ihre Interessenvertretung stark machen und wählen gehen! Für die Beamtenliste haben GEW und ver.di wieder eine gemeinsame Liste aufstellen können. Gemeinsam geht es besser!
Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende GEW Hamburg