Der Arbeitskreis Vorschule der GEW hat einen Offenen Brief an den Schulsenator geschrieben, in dem sie an eine Anfrage von vor einem halben Jahr erinnert:
Hamburg, 01.03.2023
Sehr geehrter Herr Senator Rabe,
selbst heute, gut eineinhalb Jahre nachdem wir, der Arbeitskreis Vorschule der GEW, einen offenen Brief (08. Juni 2021), an Sie schrieben, erhielten wir auf unsere Bitte um ein Gespräch, bis heute keinen Gesprächstermin.
In Zeiten der Pandemie hatten Sie als Schulsenator natürlich andere Aufgaben, Sorgen und Verpflichtungen und daher nahmen wir dankend den ausführlichen Antwortbrief von Herrn Altenburg- Hack an und erwarteten ein baldiges Treffen zu einem persönlichen Austausch.
Danach schien aber auch Herr Altenburg-Hack andere Aufgaben, Sorgen und Verpflichtungen zu haben, denn unser Gespräch wurde verschoben und weiter delegiert an Referenten der Behörde für Schule und Berufsbildung.
Und das Herunterdelegieren geschieht in Zeiten, in denen wir Vorschullehrkräfte immer wieder über die stiefmütterliche oder gar nicht existierende Behandlung der Schulbehörde und mancher Schulleitungen staunen, in denen wir Vorschullehrkräfte zusehen, wie Grundschullehrkräfte in eine wohl verdiente A13 Besoldung aufsteigen und in denen wir Vorschullehrkräfte zusehen, wie der Sozial- und Erziehungsdienst - auch wohl verdient - aufgewertet wird.
Allein wir scheinen keine Wertschätzung für unsere immer komplexer und anstrengender werdende täglichen Arbeit in immer heterogeneren Klassen mit Kindern, die auch nachweislich (siehe ifbq-Bericht zur Viereinhalbjährigenvorstellung, Schuljahr 2021-2022) immer größere Fördebedarfe aufweisen.
Wir scheinen als Letztes auf der Bank in der Turnhalle zu sitzen und warten darauf, endlich gesehen zu werden. Doch leider bleiben wir auf ewig weiter sitzen und fühlen uns im Stich gelassen und schlichtweg vergessen.
Und nun scheinen selbst die Referenten der Behörde für Schule und Berufsbildung andere Aufgaben, Sorgen und Verpflichtungen zu haben - auf ihre Einladung zu einem Gespräch warten wir bis heute vergebens.
Und während wir warten, wird übersehen, dass auch wir Vorschullehrkräfte der 524 Vorschulklassen in Hamburg unserer täglichen Mehrarbeit in den Bereichen Inklusion, Vor- und Nachbereitung, Klassenleitung und F- Zeiten, Bildungsprogramm, Begutachtung und Dokumentation, Zusammenarbeit mit Eltern, Team und Jahrgang immer mehr Aufgaben, Sorgen und Verpflichtungen haben!!
Lieber Herr Senator Rabe, lieber Herr Altenburg- Hack, liebe Referenten der Behörde für Schule und Berufsbildung, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ihr Umgang mit uns, über viele Monate hinweg, lässt uns daran zweifeln.
Wir möchten daher noch einmal als Arbeitskreis Vorschule der GEW hier deutlich darauf hinweisen, dass sich der Unmut unter uns VSK-Kräften zunehmend über die Jahre weiter aufbaut. Die Kinder, also die Zukunft der Stadt Hamburg, ist zu wichtig, als dass es sich die Schulbehörde leisten sollte, uns VSK-Lehrkräfte aufgerieben und ausgebrannt in einen frustrierten inneren Rückzug aus einem Engagement aus ganzem Herzen für unsere Vorschulkinder in Hamburg, zu entlassen.
Mit freundlichen Grüßen, der Arbeitskreis Vorschule der GEW.