Offener Brief der Schulbegleiter*innen Erich Kästner Schule an den Schulsenator

26. April 2023Von: WebredaktionThema: Schule
Foto: Inklusion by Thomas Plassmann

Gerne weist die GEW auf den Offenen Brief der Schulbegleiter*innen der Erich Kästner Schule an den Schulsenator hin: 

Offener Brief Forderungen Hamburger Schulbegleiter*innen

Sehr geehrter Herr Senator Rabe, im Namen der Schulbegleiter*innen der Hamburger Erich Kästner Schule möchten wir uns an Sie wenden.

Während die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder ein Inflationsausgleichsgeld in Höhe von 3000,-€ erhalten, der Sockelbetrag ab 2024 um 200.-€ erhöht wird, fallen wir mal wieder durchs Raster

Wir Schulbegleiter*innen ermöglichen mit unserer Arbeit Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf die Teilhabe am Unterrichtsgeschehen. Das bedeutet, dass wir pädagogische, pflegerische und organisatorische Aufgaben übernehmen, die unerlässlich sind, um eine inklusive Bildung aller Kinder und Jugendlicher zu gewährleisten. Diese Kinder haben ein Recht auf uneingeschränkte Teilhabe an Bildung und wir Schulbegleiter* innen ein Recht, bei einer 33-Stunden-Woche von unserem Gehalt in Hamburg leben zu können! Wir haben keine tarifgebundenen und unbefristeten Verträge und müssen uns jede Sommerferien aufs Neue arbeitslos melden. Das darf nicht sein.

Alle wollen Inklusion, niemand möchte dafür zahlen! Herr Senator Rabe, erhöhen sie die Stundensätze für Schulbegleitung!

Unter diesen prekären Bedingungen bleiben die Stellen der Schulbegleitung unbesetzt, die Kinder, die ein Recht auf eine Begleitung haben, ohne Betreuung. Unter dieser Unterbesetzung leiden nicht nur die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, sondern der gesamte Schulunterricht. Das alles ist kein Versäumnis Einzelner, sondern ein strukturelles Problem, das durch die Umsetzung unserer drei Forderungen behoben werden könnte:

Tarifgebundene Verträge und Bezahlung - mit einer 33-Stunden-Woche muss es als alleinstehende Person möglich sein, in Hamburg existieren zu können

Unbefristete Verträge - um einen Stamm an Kolleg*innen halten zu können und im individuellen und schulischen Kontext langfristiger planen zu können

Eine detaillierte(re) Stellenbeschreibung - um die Abgrenzung zu Sonderpädagog*innen / „Schulpersonal“ deutlich zu machen und einen inhaltlichen Leitfaden unserer Arbeit zurückgreifen zu können

Wir, die Schulbegleiter*innen der Erich Kästner Schule fordern Sie hiermit auf, aktiv zu werden, um eine Rückentwicklung der Inklusionsbemühungen der letzten Jahre zu verhindern!

Foto: Inklusion by Thomas Plassmann