Die GEW begrüßt die Ankündigung des Senats, die Zahl der Referendarplätze schrittweise von derzeit 550 um 135 Ausbildungsplätze zu erhöhen und den Haushalt hierfür entsprechend aufzustocken. Dies ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
„Hamburg hat in den vergangenen Jahren verschlafen, ausreichend Lehrkräfte auszubilden, um die Unterrichtsversorgung trotz der Pensionierungswelle und gleichzeitig steigenden Schülerzahlen sicher zu stellen. Lange Zeit hielt sich die Behörde bedeckt, wenn es um den Lehrkräftemangel in Hamburg ging, auf den die GEW bereits 2017 hinwies und eine Erhöhung der Ausbildungsplatzkapazitäten sowie eine Steigerung der Attraktivität des Berufes forderte. Der Lehrkräftemangel hat Hamburg längst erreicht! Ganz besonders betroffen sind die Schulen, die in sozial schwachen Stadtteilen liegen oder aus anderen Gründen als nicht attraktiv eingeschätzt werden. Dies zeigt auch eine kleine Anfrage der LINKEN Ende 2017.
Die Aufstockung der Ausbildungsplätze allein reicht nicht aus. Die Attraktivität von Ausbildung und Beruf muss gesteigert werden. Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst sollen nicht in erster Linie bedarfsdeckend Unterricht machen, sondern gut ausgebildet werden. Dies bedarf u. a. einer guten Begleitung in der Schule und am Landesinstitut (LI). Deshalb sind auch dort die Kapazitäten für Ausbildung deutlich aufzustocken.
Auch eine angemessene Bezahlung steigert die Attraktivität des Lehrerberufs. Wir fordern für alle Lehrämter eine Eingangsbesoldung nach A13 bzw. E13. Es ist ein Anachronismus, dass Grundschul- und Sek I-Kolleginnen und -kollegen bis heute schlechter bezahlt werden als Lehrkräfte an anderen Schulformen. Nur so kann die Attraktivität des Berufs gesteigert und mehr junge Menschen als bisher als Pädagoginnen und Pädagogen gewonnen werden“, kommentiert Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der GEW Hamburg.
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