Inklusion braucht mehr!

19. Februar 2014Von: PresseredaktionThema: Schule
Inklusion!?

Wie die aktuelle Anmelderunde zu den weiterführenden Schulen zeigt, nimmt die Zahl der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu, ohne dass hierfür ausreichende Ressourcen bereitgestellt werden. Damit läuft das Konzept der Inklusion in Hamburg Gefahr, vor die Wand zu fahren – besonders zu Lasten der inklusiv beschulten Kinder, aber auch aller anderen Beteiligten (Eltern, PädagogInnen).

Anja Bensinger-Stolze, Vorsitzende der Hamburger GEW: "Um Inklusion zu gewährleisten, die diesen Namen verdient, muss die finanzielle Ausstattung der Schulen verbessert und zusätzliche SonderpädagogInnen und ErzieherInnen eingestellt werden. Priorität haben dabei zunächst die Schulen mit niedrigen KESS-Faktoren und hier besonders die mit hohen Anmeldezahlen von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf.“

Nach Berechnungen der GEW fehlen an den Stadtteilschulen 350 und an den Grundschulen 200 Stellen für eine gelingende Inklusion nach dem erfolgreichen Hamburger Konzept der I- und IR-Klassen. Insgesamt entstünden zusätzliche Kosten von ca. 30 Millionen Euro. Diese sind notwendig, um von der viel zu geringen systemischen Zuweisung endlich auf eine Zuweisung umzustellen, die sich an der tatsächlichen Zahl inklusiv zu beschulender Kinder orientiert.

„Inklusion geht nicht im Sparmodus, das muss die Politik endlich einsehen und die Schuldenbremse nicht als Inklusionsbremse missverstehen. Wir fordern einen runden Tisch aller Beteiligten, insbesondere um die Stadtteilschulen, die die Inklusion fast ausschließlich zu tragen haben, zu stärken", so Bensinger-Stolze abschließend.

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