GEW wendet sich gegen Panikmache

06. Mai 2010Von: PresseredaktionThema: Schule
Ärztebrief zur Primarschule: Klassenkampf im Wartezimmer

„Ein hoher Bildungsabschluss schützt nicht vor Engstirnigkeit“, kommentiert der Vorsitzende der GEW Hamburg, Klaus Bullan, den gestern veröffentlichten Brief von
47 leitenden Hamburger Medizinern zur Schulreform. Darin hatten diese erklärt, die Primarschule sei ein Standortnachteil für die Gesundheitsmetropole Hamburg. „Die standesbewussten Ärzte setzen auf Polemik und Panikmache und scheuen sich auch nicht, den Klassenkampf ins Wartezimmer zu tragen. Wir sagen deutlich: Hamburgs Schulen haben eine sachorientierte und unideologische Debatte über ein gutes und gerechtes Bildungssystem verdient. Die Ärzte tun genau das Gegenteil.“

Wie sich Kritik an der Schulreform verbinden kann mit einem klaren Votum für das längere gemeinsame Lernen in der Abstimmung am 18. Juli 2010 zeigt die Resolution, die die Personalversammlung der ReferendarInnen verabschiedet hat: Die LehrerInnen der Zukunft fordern darin die inklusive Schule für alle und stellen gleichzeitig fest, dass die bevorstehende Schulreform „lediglich als unzulänglicher Kompromiss angesehen werden kann (...). Wir lehnen die Ziele der Initiative „Wir wollen Lernen“ ab, weil eine frühere Trennung nach Leistungsniveaus weniger Entwicklungsmöglichkeiten und Ausgleich unterschiedlicher Bildungschancen bietet!“

Da die Schulreform ein Schritt in Richtung der inklusiven Schule für alle sei, sei die Empfehlung der PädagogInnen, „für die Schulreform und damit für einen Aufbruch in
eine Zeit längeren gemeinsamen Lernens zu stimmen!“