In den Wochen vor den Ferien sind viele Anfragen aus den verschiedenen Sonderschulen bei der GEW angekommen: Viele Kolleg*innen sind überlastet und/oder krank, viele Stellen sind nicht besetzt, es fehlen viele FSJ-ler*innen…
Dies nahm die GEW zum Anlass zu einem gemeinsamen Treffen der Kolleg*innen der Speziellen Sonderschulen einzuladen, um zu besprechen, wie dieser Missstand nach außen getragen werden kann und was sinnvolle Forderungen zur Entlastung wären.
Es kamen zahlreiche Kolleg*innen aus den verschiedenen speziellen Sonderschulen, sowie Mitglieder des Fachgruppenvorstandes der Fachgruppen Sonderpädagogik und PTF.
Das dramatische Fazit der Veranstaltung ist: Die ohnehin durch viele Sparmaßnahmen (LazVo, SVS, Streichung der Sprachförderung, unverbindliche Stundentafel, Frequenzen wie vor 30 Jahren, Einführung der Eintourigkeit) mangelhaft ausgestatteten Sonderschulen sind am Limit!
Die Unterfinanzierung der Sonderschulen gefährdet schon lange ihren Auftrag, die Gesundheit ihrer Beschäftigten und die umfassende und nachhaltige Bildung und Förderung der Schülerinnen und Schüler. Die Statistik der Behörde (7-8% Ausfall) bilden schon lange nicht mehr den tatsächlichen täglichen Ausfall von bis zu 20% ab.
Nicht besetzte Stellen bei Lehrkräften, Erzieher*innen und Therapeut*innen, sowie der hohe immer noch hohe Krankenstand verschärfen die Lern- und Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig gibt es im Moment einen hohen Mangel an Schulbegleitungen und immer noch keine Planstellen für Pflegepersonal.
Als Konsequenz stellen u.a. immer mehr Kolleg*innen Gefährdungsanzeigen, weil sie die Verantwortung nicht mehr tragen können. Die GEW wird Ihre Mitglieder natürlich dabei unterstützen. Die GEW wird auch prüfen, ob eine strukturelle Kindeswohlgefährdung in den Schulen durch die mangelnde Ausstattung vorliegt.
Die GEW plant dazu für Anfang Dezember eine Stellungnahme.