Die Kolleginnen und Kollegen des pädagogischen und therapeutischen Fachpersonals (PTF) der Hamburger Schulen (ErzieherInnen, SozialpädagogInnen, Ergo- und PhysiotherapeutInnen, HeilerziehungspflegerInnen, sozialpädagogische AssistentInnen) halten zwar grundsätzlich nichts von „schwarzer Pädagogik“, werden im Fall des Schulsenators Ties Rabe jedoch eine Ausnahme machen und ihm eine symbolische Weihnachtsrute übergeben. Die Beschäftigten protestieren damit aufs schärfste gegen die unzulänglichen Rahmenbedingungen ihrer Arbeit und die Pläne der BSB, für die unterschiedlichen Berufe und Einsatzgebiete eine vereinheitlichte Dienstzeitregelung zu etablieren. Hier droht, dass formale Setzungen, spezifische Arbeitsinhalte und Gestaltungsrahmen dermaßen verengt werden, dass die einzelnen beruflichen Qualifikationen nicht mehr im Sinne der Zielsetzung einer erfolgreichen Förderung der Kinder und Jugendlichen zum Tragen kommen werden. Dies gipfelte zuletzt in einer Aussage des Senators, die KollegInnen so zu verplanen, dass die KollegInnen „zu 80 % am Kind arbeiten sollen, weil sie nicht mit Lehrkräften zu vergleichen sind“.
„Wir sollen alles regeln: Gewalt an Schulen vorbeugen, die inklusive Schule kindgerecht mitgestalten, im Ganztag für pädagogisch anspruchsvolle Angebote sorgen, pflegen und therapieren. Das können wir auch, aber nicht jeder alles. Als Erzieherin an einer Grundschule arbeite ich ganz anders als ein Therapeut an einer speziellen Sonderschule oder eine Sozialpädagogin im Beratungsdienst einer Stadtteilschule. In der Behörde interessiert das nicht. Hier werden alle über einen Kamm geschoren ohne dass jemand Ahnung hat, was wir eigentlich brauchen.“ kommentiert Manuela Kirschbaum, Erzieherin und Fachgruppensprecherin der Fachgruppe PTF der GEW Hamburg.
Birgit Dann, Fachgruppe PTF in ver.di Hamburg, ergänzt: „Wir brauchen für unsere Arbeit entsprechende Rahmenbedingungen – vor allem Zeit. Zeit für Vor- und Nachbereitung, für kollegiale Absprache, Elternberatung, Netzwerkarbeit und vieles andere. Wir brauchen fachspezifische Fortbildungen und vor allem endlich eine überschulisch organisierte Fachaufsicht, die sich um unsere Belange kümmert und professionelle Standards vorgibt. Stattdessen kriegen wir formale Vorgaben, von denen wir wissen, dass wir damit den Kindern nicht mehr gerecht werden können.“
Informationen für JournalistInnen
Die Aktion ist zweigeteilt. Bereits am Vormittag um 10.30 Uhr wird eine kleine Delegation von Beschäftigten der BSB eine Rute mit den für die Berufsgruppen typischen Problemlagen übergeben. Am Nachmittag findet dann um 17.00 die Kundgebung statt. Dort soll bildreich und kreativ auf die Missstände und unsere Forderungen hingewiesen werden. Treffpunkt: Oberaltenallee 20, Gegenüber Einkaufszentrum Hamburger Meile, am Fuße der kleinen Fußgängerbrücke, Nähe U-Mundsburg.
JournalistInnen sind herzlich eingeladen uns zu begleiten.
Rückfragen:
für den Vormittag: Birgit Rettmer, PTF-Expertin der GEW Hamburg, mobil 0151 161 28 47
für den Nachmittag: Max Stempel, PTF-Experte ver.di Hamburg, mobil 0170 703 77 85
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